
Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt in Budapest kassierte der EC iDM Wärmepumpen VSV in der Hala Tivoli eine klare Niederlage. Trotz spielerischer Überlegenheit im ersten Drittel scheiterten die “Adler” immer wieder am starken Goalie Horak. Ljubljana zeigte sich hingegen eiskalt vor dem Tor, nutzte die Chancen konsequent, traf gleich dreimal in Überzahl und stellte mit 7:2 das ernüchternde Endergebnis her.
1. Drittel
Mit viel Motivation und dem Rückenwind des Auftaktsiegs in Budapest reisten die „Adler“ zum Auswärtsspiel in die Hala Tivoli, wo sie den zweiten Saisonsieg ins Visier nahmen. Entsprechend legten die Blau-Weißen von Beginn an ein hohes Tempo vor und kamen früh zur ersten Großchance: Katic eroberte an der linken Bande die Scheibe, zog hinter das Tor und legte perfekt für van Nes auf, der im Slot nur durch ein Foul gestoppt werden konnte (2.). Bei angezeigter Strafe hatte Vallant die Führung am Schläger, doch Horak entschärfte seinen Abschluss aus dem Slot mit einer starken Fanghand-Parade. Auch im anschließenden Powerplay blieben die Villacher gefährlich: Scherbak prüfte Horak mit einem Direktschuss aus halblinker Position, Hughes und Hancock kombinierten sehenswert, und auch Lindner kam zum Abschluss. Doch der slowenische Schlussmann parierte alles souverän. Die Gastgeber taten sich derweil schwer, überhaupt ins Spiel zu finden. Ihr Aufbau blieb Stückwerk, während die Adler zweikampfstark und diszipliniert standen. In der 9. Minute verhinderte Horak erneut die Villacher Führung, als ein abgefälschter Puck bei Sintschnig landete, der den Goalie aber nicht überwinden konnte. Nach einer schmeichelhaften Strafe gegen Hughes mussten die “Adler” erstmals in Unterzahl ran. Doch auch da blieb die Defensive stabil: abgesehen von zwei harmlosen Distanzschüssen, die Cannata problemlos parierte, kam Ljubljana nicht zur Geltung. Im Gegenteil – Rauchenwald und van Nes setzten selbst Nadelstiche. Dann jedoch der Rückschlag: Nach 11:30 Minuten brachte ein Distanzschuss von Gregorc, wohl noch von Simsič entscheidend abgefälscht, die Hausherren aus dem Nichts mit 1:0 in Führung. Die “Adler” blieben spielbestimmend, doch an Horak bissen sie sich weiter die Zähne aus. Besonders sehenswert war eine Solo-Aktion von Wallenta, der gleich drei Gegenspieler stehen ließ, am Ende aber am Schoner des Goalies scheiterte. Ljubljana versuchte nun, über Härte ins Spiel zu finden, und kassierte prompt eine Strafe: Horak attackierte Rebernig zu robust, doch das folgende Powerplay verpuffte – die Slowenen verteidigten aggressiv und störten früh. Kurz darauf geriet Villach selbst wieder in Unterzahl, nachdem Erne im Stil eines Sumoringers einen Gegner hinter dem eigenen Tor zu Fall brachte. Dieses Mal nutzte Ljubljana die Gelegenheit eiskalt: Ein scharfer Querpass fand vor dem Tor Pance, der den von Cannata zunächst parierten Puck im Nachsetzen zum 2:0 verwandelte. So ging es trotz spielerischer Überlegenheit der Villacher mit einem 0:2-Rückstand in die erste Pause.
2. Drittel
Das zweite Drittel begann hektischer als der Auftaktabschnitt und entwickelte sich zu einem zerfahrenen Spiel ohne längere Puckbesitzphasen auf beiden Seiten. Nach einem Turnover von Rauchenwald bot sich den Hausherren eine erste Gelegenheit, doch ein Schlagschuss vom linken Bullykreis ging deutlich am Tor vorbei. Kurz darauf mussten die “Adler” erneut in Unterzahl ran, nachdem die Schiedsrichter einen Stockschlag von Uschan ahndeten. Obwohl Villach mehrfach klären konnte, schlug Ljubljana eiskalt zu: Petan verwertete einen Diagonalpass mit einem eher abgerissenen Schuss durch die Beine von Cannata zum 0:3. Angetrieben vom Treffer spielten sich die Drachen in einen Rausch und drängten Villach minutenlang tief in die eigene Zone. Hancock und MacPherson warfen sich in Schüsse und verhinderten Schlimmeres. Im Gegenzug setzte van Nes ein Ausrufezeichen, scheiterte aber gleich doppelt an Horak – erst per Direktabnahme, dann nach einem Nachsetzen im Slot. In der 30. Minute hatte Tschurnig Pech, als er einen perfekten Handgelenkschuss von Scherbak abfälschte, die Scheibe aber von der Innenstange ins Spiel zurücksprang. Auch ein 3-auf-2-Konter über Hancock, Hughes und Rebernig brachte keinen Treffer – der erste Versuch wurde geblockt, der zweite von Horak pariert. Dann jedoch war auch der slowenische Keeper geschlagen: Ein Handgelenkschuss von Lindner von der blauen Linie schlug halbhoch im langen Eck ein – 1:3. Zuvor hatte Horak noch mehrere Hochkaräter entschärft, darunter einen energischen Vorstoß von Kapitän Rauchenwald und zwei Abschlüsse von van Nes. Der Villacher Spielfluss wurde allerdings durch eine Strafe gegen Rauchenwald wieder gebremst. Diesmal überstand der EC iDM VSV das Penalty Killing zwar schadlos, denn ein Distanzschuss der Slowenen strich nur ans Gestänge. Danach meldete sich Villachs Topreihe zurück: Hughes und Hancock beschäftigten die Abwehr, ehe Hughes Rebernig im Slot fand, der sich drehte und den Puck perfekt ins Kreuzeck jagte – nur noch 2:3 aus Sicht der Blau-Weißen. Villach war nun erneut am Drücker, wurde aber von den Unparteiischen ausgebremst: Nach einer von Ljubljana provozierten Rangelei musste überraschend nur Vallant auf die Strafbank. Diese Strafe erwies sich als folgenschwer: 15 Sekunden vor Drittelende erhöhte Ljubljana im Powerplay auf 2:4, als ein verpasster Querpass doch noch den Weg zu einem Mitspieler fand – T.J. Brennan war es, der trocken vollendete. Mit diesem Rückstand ging es für die Adler in die Kabine.
3. Drittel
Villach kam mit viel Elan aus der Kabine und übernahm auch im Schlussabschnitt sofort die Initiative. Chancen von Sintschnig und Wallenta vereitelte jedoch einmal mehr der überragende Horak. Die Hausherren zeigten sich effizienter: Nach einem Abstimmungsfehler in der neutralen Zone entwischte Miha Beričič und traf zum 2:5, erneut durch die Beine von Cannata (46.). Die Adler blieben zwar bemüht und spielten beherzt nach vorne, doch zwingende Abschlüsse blieben aus. Ljubljana hingegen nutzte die nächste Gelegenheit eiskalt: In der 52. Minute vollendete Nikolai Meyer eine sehenswerte Kombination mit der Rückhand ins Kreuzeck – 2:6, die Vorentscheidung. In der Folge flachte die Partie spürbar ab. Beide Teams wechselten sich im Scheibenbesitz ab, ohne großen Druck zu erzeugen. Zwingende Aktionen kamen fast nur noch von den Slowenen. Drei Minuten vor dem Ende setzten die Gastgeber den Schlusspunkt: Hutchison fälschte einen harmlos wirkenden Schlenzer von Crnovič unhaltbar unter die Latte ab und stellte auf 2:7.
So blieb den Adlern am Ende ein gebrauchter Abend ohne Ergebniskosmetik – und die klare Niederlage in Ljubljana.
HK Olimpija Ljubljana – EC iDM Wärmepumpen VSV 7:2 (2:0 | 2:2 | 3:0) Torschützen VSV: Lindner, Rebernig
Torschützen HKO: Simsič, Pance (PP1), Petan (PP1), Brennan (PP1), Beričič, Meyer