Villach unterliegt Fehérvár AV19 mit 2:4!

Nach drei Erfolgen in Serie musste der EC iDM Wärmepumpen VSV zuhause gegen Fehérvár einen Rückschlag hinnehmen. Die Blau-Weißen unterlagen den Ungarn trotz starker Phasen und zahlreicher Chancen mit 2:4. Van Nes und Scherbak sorgten für die Treffer der „Adler“, doch zwei Powerplay-Gegentore und ein starker Reijola im Fehérvár-Tor verhinderten einen Punktezuwachs in der Villacher Stadthalle.

1. Drittel

Beide Teams starteten mit hohem Tempo, aber zunächst etwas vorsichtig in die Partie. Nennenswerte Torchancen blieben in der Anfangsphase auf beiden Seiten aus. Sowohl Villach als auch Fehérvár agierten in der Defensive äußerst kompakt, machten die Räume eng, kämpften um jede Scheibe und ließen dem Gegner kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Die erste gefährliche Szene des Spiels gehörte Blau-Weiß in der sechsten Minute: Nach einem schnellen Konter zog Hancock aus der zweiten Reihe ab und prüfte Fehérvárs Schlussmann Reijola aus verdeckter Position. Der finnische Goalie parierte souverän, musste jedoch kurz darauf erneut eingreifen, als Wallenta einen Schlenzer von Katic gefährlich abfälschte – die Scheibe strich hauchdünn am langen Eck vorbei. Der VSV übernahm in dieser Phase zunehmend die Kontrolle, hielt das Heft des Handelns fest in der Hand und kam zu mehreren kleineren Gelegenheiten. Dabei wirkte Reijola bei einigen Saves nicht immer ganz sicher und ließ mehrfach Rebounds nach vorne prallen. In der 12. Minute musste Villach dann erstmals in Unterzahl agieren: Katic wanderte nach einem Stockschlag auf die Strafbank. Die Ungarn konnten das Überzahlspiel jedoch nicht zu ihrem Vorteil nutzen – im Gegenteil: Die beste Chance in dieser Phase hatte der VSV. Helewka startete in Unterzahl einen schnellen Breakaway, konnte den Angriff unter starker Bedrängnis aber nicht erfolgreich abschließen. Mit fortlaufender Spielzeit kam Fehérvár jedoch besser in die Partie und wurde zunehmend gefährlicher. Dennoch fiel der Führungstreffer für die Ungarn etwas aus dem Nichts: Bartalis wurde von der VSV-Defensive im Slot völlig vergessen, umkurvte Goalie Cannata und traf per Rückhand zum 1:0. Angetrieben vom Führungstreffer drückten die Ungarn nun weiter nach und wurden kurz darauf von den Schiedsrichtern mit einem weiteren, durchaus umstrittenen Powerplay begünstigt. Die Szene, die zur Strafe führte, sorgte für Kopfschütteln: Ein Fehérvár-Stürmer bearbeitete Cannata, der die Scheibe bereits sicher hatte, mit dem Schläger. Erne stellte den Angreifer daraufhin zur Rede – und erhielt zur allgemeinen Verwunderung als Einziger eine Strafe. Und just in diesem Überzahlspiel schlugen die Hausherren erneut zu: Erdely reagierte im Slot am schnellsten und drückte den Rebound eines Schlenzers von der rechten blauen Linie über die Linie – 2:0 für Fehérvár. Mit diesem Zwischenstand ging es schließlich in die erste Pause.

2. Drittel

Sichtlich beflügelt von der Zweitoreführung trat Fehérvár im Mitteldrittel deutlich offensiver und aggressiver auf. Besonders in der neutralen Zone setzten die Ungarn den VSV mit frühem Forechecking unter Druck, attackierten konsequent mit drei Spielern und zwangen die „Adler“ immer wieder zu Fehlern im Spielaufbau. Villach verlor zahlreiche Scheiben, was den Gastgebern mehrere gefährliche Abschlüsse ermöglichte. Die große Gelegenheit zum 3:0 hatte schließlich Cheek, der nach einem Querpass im Zuge eines schnellen Konters völlig frei zum Abschluss kam. Cannata war bereits geschlagen, doch der Stürmer verfehlte vom rechten Bullykreis aus das verwaiste Tor nur um Zentimeter – Glück für die Blau-Weißen. Erst gegen Mitte des Drittels, genauer in der 25. Spielminute, fand der VSV wieder besser in die Partie und begann, das Geschehen zunehmend zu kontrollieren. Wallenta setzte im Slot Scherbak in Szene, dessen Abschluss jedoch geblockt wurde und so keine wirkliche Gefahr darstellte. Aus dieser Aktion entwickelte sich eine längere Druckphase der Villacher, in der Strong nach einem sehenswerten „No-Look-Pass“ aus zentraler Position zum Abschluss kam. Reijola musste in höchster Not eingreifen und verhinderte mit einem starken Reflex den Anschlusstreffer. Doch der Druck der Heimischen nahm weiter zu und schließlich fiel das längst verdiente 1:2 aus Villacher Sicht. John Hughes zeigte einmal mehr seine ganze Klasse, überlief und düpierte gleich drei Gegenspieler, bevor er von hinter dem Tor den völlig freien Guus van Nes im Slot bediente (32.). Der Niederländer fackelte nicht lange und jagte die Scheibe per Direktabnahme über die Stockhand von Reijola in die Maschen. Beflügelt vom Anschlusstreffer übernahm Villach endgültig die Initiative und war nun klar die spielbestimmende Mannschaft. Fehérvár reagierte mit erhöhter Physis, versuchte den Rhythmus der „Adler“ mit harten Checks zu brechen, meist an der Grenze des Erlaubten. Auch die Schiedsrichter rückten in dieser Phase wieder in den Mittelpunkt des Geschehens: Sehr zum Unverständnis der Fans und zur offenen Verärgerung von Head Coach Tray Tuomie musste Nikita Scherbak auf die Strafbank, obwohl er zuvor selbst unsanft und regelwidrig in die Bande befördert worden war. Doch Villach zeigte Moral, verteidigte das Unterzahlspiel konzentriert und ließ keine gefährlichen Szenen zu. Mit einem 1:2-Rückstand, aber spürbarem Momentum auf ihrer Seite, gingen die Blau-Weißen in die zweite Drittelpause.

3. Drittel

Villach startete mit dem Wissen, im Schlussdrittel einen Rückstand aufholen zu müssen, in den letzten Abschnitt und versuchte, die Ungarn mit einem aggressiven Forecheck unter Druck zu setzen. Die Mannschaft von Head Coach Kiss ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen, befreite sich mehrmals geschickt aus dem blau-weißen Pressing und setzte ihrerseits mit gefährlichen Kontern Nadelstiche. Wie aus dem Nichts fiel dann auch der dritte Treffer der Ungarn: Horváth zog aus halblinker Position von der blauen Linie ab, und sein Schlenzer schlug im langen Eck auf der Fanghandseite ein. Villach war spielerisch die überlegene Mannschaft, stand jedoch zu hoch und lief dadurch immer wieder in gefährliche Gegenstöße. Sowohl Rymsha als auch Andersen scheiterten jeweils bei einem Breakaway an Fehérvárs Goalie Reijola, der zweimal in Höchstform agierte und stark parierte. Die größte Chance der „Adler“ vergab MacPherson, der nach einem Zuspiel von Hancock von der linken Half-Wall frei im Slot zum Abschluss kam, aus kurzer Distanz aber an Reijola scheiterte. Schließlich fiel der längst überfällige zweite Treffer für Villach: MacPherson überbrückte die neutrale Zone mit einem präzisen Aufbaupass, Hancock leitete an der blauen Linie clever weiter, und Scherbak verwertete den schnell ausgeführten Konter aus dem Slot per Handgelenksschuss ins lange Eck (51.). Kurz darauf bot sich den Blau-Weißen die nächste Gelegenheit: Helewka brachte die Scheibe mit viel Tempo in die Offensive und legte in den Slot, wo van Nes aus kurzer Distanz den ungarischen Goalie erneut nicht überwinden konnte. Nach einem Beinstellen an Scherbak durfte Villach erstmals an diesem Abend in Überzahl agieren. Doch das Powerplay der „Adler“ kam kaum in Schwung – im Gegenteil: Cannata musste sogar ein Breakaway von Rymsha entschärfen. Im Anschluss an diese Aktion wanderte Wall auf die Strafbank – warum, blieb unklar, da er nicht einmal in der Nähe des Spielgeschehens war. Offenbar hatte Schiedsrichter Groznik ein Vergehen abseits des Pucks gesehen. Im folgenden Powerplay nutzte Fehérvár die Gelegenheit eiskalt: Kuralt verwertete eine sehenswerte Tic-Tac-Toe-Kombination aus dem Slot mit einer Direktabnahme zum 4:2 für die Ungarn – Cannata war ohne Chance (57.). Villach setzte in der Schlussphase alles auf eine Karte, nahm Goalie Cannata vom Eis, doch der erlösende Treffer wollte nicht mehr gelingen.

EC iDM Wärmepumpen VSV – Fehervar AV19 2:4 (0:2 | 1:0 | 1:2)
Torschütze(n) VSV: van Nes, Scherbak
Torschütze(n) AVS: Bartalis, Erdely (PP1), Horvath, Kuralt (PP1)

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