Swette stoppt Bozen – starker VSV siegt in Südtirol mit 6:3!

Der EC iDM Wärmepumpen VSV sicherte sich am frühen Sonntagabend gegen den HCB Südtirol Alperia einen verdienten 6:3-Auswärtssieg, wobei René Swette als enormer Rückhalt glänzte. Villach startete stark, dominierte das Mitteldrittel und nutzte Überzahl- sowie Kontermöglichkeiten konsequent. Scherbak, Hancock, Wall, Lindner, Rauchenwald und Hughes trafen für die „Adler“, während Swette reihenweise gefährliche Szenen entschärfte und so die Blau-Weißen zum Auswärtssieg hexte.

1. Drittel

Von müden Beinen war bei den „Adlern“ kaum etwas zu sehen, mit viel Energie starteten sie in Bozen in ihr Auswärtsspiel. Schon früh wurde deutlich, dass die Südtiroler auf heimischem Eis mit ihrem bekannten aggressiven Forecheck und körperbetonten Spiel auftrumpfen wollten. Sie setzten die Blau-Weißen bereits im Aufbau unter Druck. Doch dieser Einsatz brachte den Gastgebern auch die erste Strafe ein: Gersich musste nach einem Stockschlag auf die Bank, und Villach durfte erstmals in Überzahl agieren. Allerdings lief das Powerplay noch nicht rund, denn unpräzise Pässe verhinderten gute Chancen. Lediglich ein Distanzschuss von MacPherson fand den Weg aufs Tor, fiel jedoch zu zentral aus. Die Heimischen kamen dagegen nach einem Fehlpass von Hancock zu einer Großchance: Swette parierte das Breakaway jedoch weltklasse, fuhr seine Schiene perfekt aus und hielt die Null. In einer Druckphase der Italiener wanderte dann auch Rauchenwald wegen Haltens in die Kühlbox. Bozen tat sich im Powerplay zwar ebenfalls schwer, kam aber zu einem gefährlichen Schuss aus der Distanz, der kurz vor Swette abgefälscht wurde, doch der Villacher Schlussmann blieb erneut souverän und sicherte auch den Nachschuss. Bei numerischem Gleichstand standen beide Defensivreihen kompakt, machten die Räume eng und ließen kaum etwas zu. Leichte spielerische Vorteile hatten zwar die Bozener, ihre Abschlüsse kamen aber meist aus der Distanz. In Führung gingen schließlich die „Adler“, die insgesamt etwas entschlossener wirkten. In Minute 14 gewann Hancock ein Bully in der Offensivzone, Lindner zog ab, und der Schuss wurde im hohen Slot geblockt. Wallenta reagierte am schnellsten und legte quer auf den freistehenden Scherbak, der aus spitzem Winkel ansatzlos abzog – Vallini war chancenlos. Drei Minuten vor Drittelende bot sich dem VSV die nächste Möglichkeit: Maxa und Erne setzten Bozen früh unter Druck, zwangen Valentine zu einem Fehlpass, doch Tschurnigs Abschluss aus zentraler Position geriet zu ungefährlich. Defensiv zeigte sich Villach weiter stabil, die wenigen guten Chancen der Italiener entschärfte Swette souverän. So nahmen die „Adler“ eine verdiente 1:0-Führung mit in die erste Pause.

2. Drittel

Exakt 47 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, als die Blau-Weißen einen Spielzug zeigten, für den es kaum passende Adjektive gibt. Scherbak eroberte die Scheibe in der eigenen Zone, leitete sie über die neutrale Zone zu Wall weiter, der von rechts kommend in die Offensivzone eindrang und den heranstürmenden Mittelstürmer Hancock bediente.

Dieser zog allein auf Vallini zu und verwandelte eiskalt mit einem Move auf die Backhand – 2:0 für Villach. Der Treffer verlieh den „Adlern“ sichtlich Selbstvertrauen. Villach übernahm nun klar das Kommando und kam gleich zur nächsten Gelegenheit: Rauchenwald fing in der neutralen Zone einen Pass ab, setzte sich energisch durch und schloss aus dem hohen Slot ab. Vallini konnte nur in höchster Not parieren, der Rebound sprang gefährlich in den Slot. Der Druck der Villacher wuchs, und schließlich folgte ein Powerplay, nachdem Hutchison nur durch ein Beinstellen zu stoppen war. In dieser Überzahl blieben die Blau-Weißen jedoch noch ohne Durchschlagskraft. Für das nächste Highlight sorgte Philipp Lindner, der Bozens Gersich mit einem massiven und elegant angetragenen Open-Ice-Hit von den Beinen holte. In der 29. Minute kamen die Südtiroler schließlich zum Anschlusstreffer: Schneider brachte die Scheibe von hinter dem Tor in den Slot, Swette verlor kurz die Orientierung, und McClure traf aus zentraler Position eiskalt ins Kreuzeck – ein Tor, dem allerdings eine fragwürdige Icing-Entscheidung der Linesmen vorausgegangen war. Villach ließ sich davon jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Rebernig setzte in der Offensivzone energisch nach, erkämpfte sich die Scheibe, hielt sie im Drittel und legte auf Kapitän Rauchenwald ab. Der behielt den Überblick und fand im Slot den völlig freistehenden Wall, der trocken unter die Latte abschloss, 3:1 für die “Adler”. Die Villacher blieben am Drücker, kamen im Konter zu einer weiteren gefährlichen Chance, mussten dann aber einen Schreckmoment überstehen: Van Nes wurde von einem Südtiroler mit dem Schläger im Gesicht getroffen und verließ blutüberströmt das Eis. Valentine kassierte dafür eine 2+2-Minuten-Strafe wegen hohen Stocks. Im folgenden Powerplay präsentierte sich der VSV verbessert, ließ die Scheibe gut laufen und belohnte sich schließlich: Philipp Lindner, Villachs Scharfschütze vom Dienst, hämmerte einen Handgelenkschuss von der blauen Linie perfekt ins Kreuzeck – 4:1 (34. Minute). In dieser Tonart ging es nahtlos weiter. Villach blieb in der selben Überzahl gefährlich und legte nach: Nach einem Helewka-Schuss staubte Rauchenwald ab und drückte den Rebound über die Linie – 5:1! Doch das Spiel blieb turbulent. Kurz darauf musste Tschurnig wegen eines Stockschlags auf die Strafbank, und prompt nutzte Bozen die Gelegenheit: Gersich verwertete den Rebound eines „broken plays“ zum 2:5. Wenig später kassierte auch Vallant eine Strafe. Doch die Adler überstanden dieses Unterzahlspiel schadlos – auch dank Swette, der im Rückwärtsfallen mit einer spektakulären Fanghand-Parade glänzte. Die “Adler” nahmen aber noch etwa eineinhalb Minuten mit in den Schlussabschnitt.

3. Drittel

Bozen fand im Schlussdrittel schnell in die Formation, tat sich aber erneut schwer, in die gefährlichen Bereiche vorzudringen – die Villacher Box stand hervorragend. Auch in Unterzahl zeigte sich der VSV stabil: Gegen die numerische Überlegenheit der Hausherren war man defensiv absolut ebenbürtig, und alles, was doch aufs Tor kam, entschärfte Swette souverän. In der Offensive fehlte den Blau-Weißen zunächst die letzte Kaltschnäuzigkeit. Eine weitere Überzahlgelegenheit blieb ungenutzt – sie resultierte aus einer überharten Aktion von Bradley, der nach einem Hit von Scherbak die Nerven verlor, seinem Gegenspieler den Schläger ins Gesicht zog und ihm den Helm vom Kopf riss. Doch auch dieses Powerplay verlief eher blass. Kurz darauf musste Villach selbst in Unterzahl agieren: Strong wanderte wegen Haltens auf die Strafbank. Bozen nutzte die Gelegenheit prompt – ohne großen Spielaufbau, aber mit Effizienz. Brett Pollock zog vom rechten Bullykreis einfach ab und traf mit einem präzisen Handgelenkschuss genau ins Kreuzeck – 3:5 aus Sicht der Südtiroler. Der Treffer verlieh Bozen neuen Schwung. Die Hausherren drückten nun vehement und erspielten sich mehrere gute Möglichkeiten, während im Villacher Defensivverbund kurzzeitig Unordnung herrschte. Doch im Mittelpunkt stand einmal mehr René Swette, der mit großem Einsatz und Ruhe den Kasten sauber hielt und sein Team im Spiel hielt. 3:42 Minuten vor dem Ende durfte Villach dann nochmals in Überzahl ran, nachdem Wallenta bei einem Konter von Barberio nur durch ein Haken gestoppt werden konnte. Und diesmal machten die „Adler“ den Sack zu: MacPherson schlenzte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor, Hutchison sorgte im Slot für Verkehr und zog zwei Gegenspieler auf sich, sodass Johnny Hughes den Abpraller über die Linie drücken konnte. Doch die Strafbank blieb auch weiterhin gut besucht: Kurz darauf musste auch Alex Wall wegen Hakens raus, wenig später folgte Lindner nach einem Cross-Check. Bozen nahm ein Timeout, um die finalen Spielzüge zu planen – doch egal, welchen Spielzug die Südtiroler versuchten: René Swette war zur Stelle. Einen perfekt ausgeführten „seam play“ parierte er mit der Fanghand und sicherte so den hochverdienten Sieg der „Adler“.

HCB Südtirol Alperia – EC iDM Wärmepumpen VSV 3:6 ( 0:1 | 2:4 | 1:1 )
Torschütze(n) VSV: Scherbak, Hancock, Wall, Lindner, Rauchenwald, Hughes (PP1)

Torschütze(n) HCB: McClure, Gersich, Pollock

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