Blau-Weiß unterliegt starken Grazern mit 1:6

Ein intensives “Pack-Derby” zwischen dem EC iDM Wärmepumpen VSV und den Graz99ers endete mit einem bitteren 1:6 aus Villacher Sicht. Trotz engagiertem Auftakt und zahlreicher Chancen fanden die Adler offensiv zu selten den Weg zum Erfolg, während die Steirer ihre Möglichkeiten eiskalt nutzten und im Schlussdrittel mit vier Treffern alles klar machten.

1. Drittel

Villach startete mit dem gewonnenen ersten Bully gut in die Partie, doch die Anfangsminuten verliefen ausgeglichen. In den ersten vier Minuten wog das Spiel hin und her, ohne dass sich eine Mannschaft echte Vorteile oder Chancen erarbeiten konnte, viel Tempo, aber wenig Ertrag auf beiden Seiten. Dann sorgten die Adler für das erste Ausrufezeichen: Hancock gewann ein Offensivbully, MacPherson zog von der rechten Seite ab, Lagacé ließ den Schuss abprallen, und Wallenta stand goldrichtig für den Nachschuss. Aus kurzer Distanz schien der Puck schon auf dem Weg ins Tor, doch Lagacé reagierte und rettete mit einem spektakulären Save (4.). Van Nes erkämpfte die Scheibe hinter dem Grazer Tor, spielte quer auf Katic, der aus dem hohen Slot abzog. Doch sein Schuss geriet zu zentral und war leichte Beute für Lagacé. Fast im Gegenzug hatten die Grazer mehr Glück – ein satter Schuss krachte an die Stange, kurz darauf musste Hughes nach einem etwas zu energischen Einsatz mit dem Schläger wegen Hakens auf die Strafbank. Und das bestraften die Gäste eiskalt: Im folgenden Powerplay nutzten sie ihre Überzahl konsequent aus und gingen mit 1:0 in Führung: Hora verwertete am linken Pfosten einen sehenswerten “no-look-pass” von Huber. Villach ließ sich davon jedoch nicht beirren. Kurz darauf bot sich auch den Adlern eine Überzahlsituation. Anfangs lief das Powerplay noch stockend, doch dann fanden die Villacher ihren Rhythmus: Drei gefährliche Abschlüsse, alle eingeleitet durch Distanzschüsse von Lindner. Am nächsten kam Rauchenwald dem Ausgleich, als er einen Rebound vor dem offenen Tor knapp nicht über die Linie drücken konnte. Wieder mussten die Adler in Unterzahl ran, diesmal traf es Wallenta wegen eines Beinstellens. Graz kam zu zwei guten Gelegenheiten, doch Cannata hielt sein Team mit starken Paraden im Spiel. In den Schlussminuten des Drittels übernahm Villach zunehmend die Kontrolle. Nach einem kraftvollen Vorstoß von Scherbak und einem genialen No-Look-Pass bot sich eine weitere Großchance. Auch Helewka sorgte nach einer energischen Scheibeneroberung an der rechten Bande für Gefahr, doch Lagacé blieb erneut Sieger. Der Puck trudelte noch gefährlich durch den Torraum, ehe der Grazer Schlussmann ihn im letzten Moment unter sich begrub. Trotz einer starken Schlussoffensive und mehreren guten Möglichkeiten blieb Villach im ersten Drittel ohne Torerfolg. Mit einem knappen 0:1-Rückstand ging es schließlich in die erste Pause.

2. Drittel

Das zweite Drittel begann mit einer kalten Dusche für die Adler: Graz stellte im Zuge eines Konters früh auf 2:0: Der heraneilende Roy musste im Slot nach Bailen-Steilpass nur mehr die Kelle hinhalten (22.). Noch bitterer wurde es, als Blau-Weiß wegen einer kaum nachvollziehbaren Strafe gegen Hutchison in Unterzahl agieren musste, diese Phase überstand Villach jedoch mit Bravour. Kurz darauf bot sich den Adlern selbst die Chance im Powerplay, nachdem Collins wegen eines Beinstellens auf die Strafbank musste. Wieder war es Lindner, der von der blauen Linie abzog, und erneut reagierte Kapitän Rauchenwald am schnellsten: Er verwertete den Abpraller eiskalt zum 1:2-Anschlusstreffer. Dieser Treffer entfachte das Feuer im Villacher Spiel. Die Adler übernahmen zunehmend die Kontrolle, kombinierten flüssig und setzten sich phasenweise im Drittel der Grazer fest. Immer wieder tauchten Helewka, Hughes und van Nes gefährlich vor Lagacé auf, der sein Team mit starken Paraden im Spiel hielt. Auch auf der anderen Seite blieb Cannata hellwach. Einen schnellen Konter über Roy, der entschlossen in die Mitte zog, parierte er ebenso stark wie einen wuchtigen Distanzschuss von Bailen. Knapp vier Minuten vor Drittelende hatte Villach die größte Chance auf den Ausgleich: Hancock verzögerte in der neutralen Zone geschickt, legte perfekt für den heranstürmenden Helewka ab, der sich zentral durchtankte und den Puck an die Stange setzte – Lagacé wäre geschlagen gewesen. Da den Adlern kein weiterer Treffer mehr gelang, ging es mit einem denkbar knappen 1:2-Rückstand in die zweite Pause.

3. Drittel

Drittel 3 begann erneut mit einer kalten Dusche für die Adler: Nach nur 4:54 Minuten mussten sie bereits den dritten Gegentreffer hinnehmen. Huber verwertete einen Zauberpass von Swaney, der von hinter dem Tor perfekt auflegte – Cannata war chancenlos. Villach kam im Gegenzug zwar zu einigen guten Möglichkeiten, doch Lagacé zeigte sich stets auf dem Posten. Effektiver agierten hingegen die Gäste aus der Steiermark, die ihren vierten Treffer des Abends erzielten. Zunächst wegen „Goaltender Interference“ aberkannt, wurde der Treffer nach Videostudium schließlich doch den Grazern zugesprochen. Die Adler taten sich weiterhin schwer, ins Spiel zu finden, erhielten jedoch rund zehn Minuten vor Schluss noch ein Powerplay. Zwar fanden sie rasch in ihre Formation, doch abgesehen von einem wuchtigen One-Timer von Lindner sprang keine gefährliche Chance heraus. Den vermeintlichen Schlusspunkt setzten schließlich die Steirer 3:26 Minuten vor dem Ende: Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einem Grazer blieb Cannata benommen auf dem Eis liegen, und Ganahl schob seelenruhig ins leere Tor ein. Den tatsächlichen Schlusspunkt setzte Vela, der in doppelter Unterzahl (gar drei Grazer saßen auf der Strafbank), aus der eigenen Zone ins leere Tore traf.

EC iDM Wärmepumpen VSV – Graz99ers 1:6 ( 0:1 | 1:1 | 0:4 )
Torschütze(n) VSV: Rauchenwald (PP1)
Torschütze(n) G99: Hora (PP1), Roy, Huber, Hora, Ganahl, Vela (SH2)

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