Ljubljana kommt zum Karawankenderby in den “Adlerhorst”!

Nach mittlerweile drei Siegen en suite treffen die Adler am morgigen Freitag (Stadthalle Villach, Beginn: 19:15 Uhr, live im Radio Kärnten Eishockey-Magazin sowie auf sporteurope.tv) auf den Tabellenzweiten Olimpija Ljubljana. Gegen die ersatzgeschwächten Slowenen wollen die Adler einmal mehr überzeugen und tabellarisch zur Spitze aufschließen.

Die Ausgangssituation:

Der EC iDM Wärmepumpen VSV hat sich dank seiner jüngsten Erfolgsläufe in der win2day ICE Hockey League in den Top 6 festgesetzt. Nach 17 Saisonspielen halten die Adler bei neun Siegen, fünf Niederlagen, einem Erfolg nach Verlängerung sowie zwei Overtime-Pleiten und haben damit 31 Punkte auf dem Konto. Mit 58 erzielten Treffern bei 51 Gegentoren weist der VSV zudem ein positives Torverhältnis von +7 auf. Der Blick nach oben zeigt, dass der Rückstand auf den Tabellenzweiten aus Laibach auf nur noch sechs Punkte geschmolzen ist. Die Slowenen absolvierten bereits 19 Partien, in denen sie neun Siege, vier Niederlagen sowie vier Erfolge und zwei Niederlagen in der Verlängerung verbuchten und sich damit auf 37 Punkte schraubten. Offensiv ist Olimpija das Maß der Dinge: Mit beeindruckenden 89 Toren stellt Ljubljana die mit Abstand treffsicherste Mannschaft der Liga, wenngleich die Defensive mit 59 Gegentreffern die anfälligste unter den aktuellen Top-Teams ist. Dennoch bleibt das Torverhältnis von +30 bemerkenswert. Besonders hervor sticht Laibachs Powerplay, das derzeit Ligabestwert ist: Aus 81 Überzahlsituationen resultierten 27 Treffer – eine herausragende Quote von 33,33 Prozent. Auch in Unterzahl präsentiert sich Olimpija stabil und hält bei einer Erfolgsquote von 82,26 Prozent, was ligaweit den dritten Rang bedeutet. Ergänzt wird dieses starke Gesamtpaket durch die mit 14,04 Prozent höchste Scoring-Efficiency aller Teams, der Vorsprung auf die zweitplatzierten Linzer (11,22 Prozent) beträgt knapp 3,80%. Das direkte Duell zwischen dem VSV und Olimpija Ljubljana gestaltet sich in der Rückschau äußerst ausgeglichen: Sechsmal gingen die Adler in den vergangenen zehn Begegnungen als Sieger vom Eis, viermal triumphierten die Slowenen. In der laufenden Saison gab es erst ein Aufeinandertreffen – und dieses entschied die Mannschaft von Head-Coach Ben Cooper mit einem deutlichen 7:2 für sich. Aus den jüngsten fünf Begegnungen entschied der VSV zwei für sich, dreimal behielt Laibach die Oberhand. Auch das letzte Gastspiel der Slowenen in Villach, am 5. Jänner 2025, endete mit einem Erfolg der Gäste: Ljubljana setzte sich nach Penaltyschießen knapp mit 5:4 durch.

Der Gegner:

Olimpija Ljubljana zählt zu den traditionsreichsten Eishockeyklubs Sloweniens und blickt auf eine lange Historie in der ehemaligen Erste Bank Eishockey Liga sowie der späteren ICE Hockey League zurück. Nach der Neugründung kehrten die Grün-Weißen zur Saison 2021/22 in die Liga zurück und feierten prompt ein erstes sportliches Ausrufezeichen: Gleich im ersten Jahr gelang der Einzug ins Viertelfinale, in dem man sich erst in Spiel 7 dem VSV geschlagen geben musste. Einen markanten Wendepunkt stellte die Spielzeit 2024/25 dar, als mit Alexandre Lefebvre ein finanzkräftiger Mäzen und Visionär beim Klub einstieg. Seither gewinnt der Kader der Slowenen sukzessive an internationalem Format. So sicherte sich Ljubljana heuer die Dienste von T.J Brennan, der bereits in Salzburg zu den absoluten Leistungsträgern zählte, sowie mehrere slowenische Stammkräfte wie Blaž Gregorc und Bine Masič – Letzterer wurde bereits im Vorjahr mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet. Im Angriff verfügt Olimpija über eine bemerkenswerte Mischung aus Routine und internationaler Erfahrung. Robert Sabolič, einst beim VSV aktiv, sowie Sloweniens “Altstar” Žiga Pance prägen die vorderen Reihen ebenso wie NHL-erprobte Verstärkung in Person von Zach Boychuk. Mit Nicolai Meyer, dem aktuellen Topscorer der gesamten Liga, besitzen die Slowenen zudem einen Stürmer, der in dieser Saison ligaweit Maßstäbe setzt. Auch in der Defensive wurde kräftig aufgerüstet: Mit Clayton Kirichenko holte man einen verlässlichen Verteidiger aus Vorarlberg zurück, der zuletzt in der DEL und der Slowakei agierte. Ergänzt wird das Abwehrgefüge durch Andrew McWilliams und Nathanael Halbert, zwei robuste, zweikampfstarke Verteidiger. Zwischen den Pfosten sorgt der erfahrene Lukas Horak, der nunmehr eingebürgert wurde, für Stabilität. Ihre Heimspiele bestreitet die Mannschaft weiterhin im altehrwürdigen Hala Tivoli, dem wohl traditionsgeladensten Stadion Sloweniens. An der Bande steht seit dieser Saison Headcoach Ben Cooper, der zuvor bei Red Bull Salzburg als Associate Coach tätig war. Unterstützt wird er von Andrej Tavželj, der im Vorjahr noch als Cheftrainer fungierte. Die sportliche Leitung komplettiert Sloweniens Verteidigerlegende Žiga Pavlin, der inzwischen die Rolle des Teammanagers innehat.

Opponents and Stats to Watch:

Bei Olimpija Ljubljana fällt der Blick auf die Statistik ziemlich eindrucksvoll aus: Die Slowenen zählen in nahezu allen relevanten Kategorien zur Ligaspitze. Paradebeispiel dafür ist Topscorer Nicolai Meyer, der nicht nur teamintern, sondern ligaweit die Wertung anführt. Mit 14 Toren und 21 Assists aus 19 Partien hält der dänische Offensivkünstler bei herausragenden 35 Punkten, was einem Schnitt von 1,84 Zählern pro Spiel entspricht. Nur knapp dahinter folgt – wohlgemerkt als Verteidiger – T.J. Brennan: Der US-Amerikaner kommt nach 19 Einsätzen auf 12 Treffer und 19 Assists und damit 31 Punkte. Bester slowenischer Punktesammler ist Youngster Marcel Mahkovec, der sich mit sechs Toren und zehn Assists in 19 Spielen ebenso im Spitzenfeld etabliert hat. Auch auf der Torhüterposition präsentiert sich Ljubljana bestens aufgestellt. Routinier Lukas Horak, mittlerweile slowenischer Staatsbürger, hält nach 14 Einsätzen bei einer Fangquote von 90,63 Prozent sowie einem Gegentorschnitt von 2,67. Statistisch betrachtet verhinderte er in der heurigen Saison bereits jetzt rund drei Tore mehr, als aufgrund der Qualität der gegnerischen Abschlüsse zu erwarten wäre. Sein Backup Luka Kolin weist nach fünf Einsätzen einen Gegentorschnitt von 3,60 und eine Fangquote von 87,67 Prozent auf.

Besonders deutlich treten Laibachs Stärken im Offensivspiel hervor. In der Angriffszone gewinnen die Grün-Weißen 52,3 Prozent ihrer Zweikämpfe, ein Spitzenwert innerhalb der ICE. Hinzu kommt ein klarer “territorialer” Vorteil: Bei numerischer Gleichheit verbringen die Slowenen im Schnitt fast zweieinhalb Minuten mehr in der Offensiv- als in der Defensivzone. Statistisch untermauert wird die Dominanz durch 3,81 erwartete Tore pro Partie, während man defensiv nur 2,99 erwartete Gegentreffer zulässt.

Blau-Weiße Stats & Facts:

Beim EC iDM Wärmepumpen VSV zeigt nicht nur die allgemeine Formkurve nach oben, auch die statistischen Parameter der Adler weisen eine klare Trendwende auf. Besonders im Powerplay machten die Blau-Weißen zuletzt bedeutende Fortschritte: Mit einer Erfolgsquote von 20,31 Prozent rangiert der VSV mittlerweile auf Platz sieben der Liga und verwertete 13 seiner 64 Überzahlsituationen. Auch das Penalty Killing, lange Zeit eine der größten Baustellen im Spiel der Villacher, befindet sich im Aufwärtstrend. Zwar liegt man in dieser Kategorie weiterhin am Tabellenende, doch die Quote wurde nach dem schwachen Saisonstart auf nunmehr 70,18 Prozent gesteigert. Aus 57 Unterzahlsituationen kassierten die Blau-Weißen 17 Gegentreffer. In den individuellen Statistiken führt weiterhin Nikita Scherbak das interne Ranking an. Der russische Offensivmotor hält nach 17 Einsätzen bei 22 Punkten – sieben Toren und 15 Assists – und weist zudem eine Plus/Minus-Wertung von +5 auf. Mit 63 Torschüssen ist er auch der aktivste Angreifer im Team. Dahinter folgt Kevin Hancock, der in 17 Partien acht Tore und sieben Assists verbuchte und damit auf 15 Punkte kommt. Bester österreichischer Punktesammler bleibt Alexander Rauchenwald, der mit drei Treffern, neun Assists und insgesamt zwölf Punkten ebenfalls eine stabile Saison spielt. In der Defensive bestätigt Dylan MacPherson seine Rolle als verlässliche Stütze: Der Kanadier hält bei einer Plus/Minus-Bilanz von +12 und steuerte in 17 Saisonspielen bereits zwölf Assists bei, wohl ein Spiegelbild seiner starken Two-Way-Performance. Auch auf der Torhüterposition zeichnen sich deutliche Verbesserungen ab. Joe Cannata stabilisierte sich in den vergangenen Wochen merklich und hält nach 15 Einsätzen bei einer Fangquote von 91,04 Prozent. Der US-Amerikaner musste 45 Gegentore hinnehmen – exakt drei pro Partie – und parierte laut Erwartungswerten bereits 1,14 Tore mehr, als statistisch zu erwarten gewesen wäre. In der Offensive untermauert der VSV seine Stärke mit einem Wert von 3,59 erwarteten Toren pro Spiel. Defensiv liegt der Erwartungswert bei 3,32 Gegentreffern, womit die Blau-Weißen im ligaweiten Vergleich solide dastehen. Anders als Optimija Ljubljana können die Adler jedoch kein “territoriales” Übergewicht für sich verbuchen: Bei numerischer Gleichheit verbringt die Mannschaft durchschnittlich 25:56 Minuten in der Offensivzone und 26:48 Minuten im eigenen Drittel, ergo ein leichtes Übergewicht für die defensive Arbeit. Etwas Luft nach oben zeigte sich zuletzt am Faceoff-Punkt: In den vergangenen fünf Partien gewannen die Villacher lediglich rund 47,2 Prozent ihrer Anspiele, ein Wert, der angesichts des ansonsten positiven Trends wohl als nächste Baustelle auf der Agenda stehen dürfte.

Freitag, 21. November 2025 | 19:15
EC iDM Wärmepumpen VSV – HK Olimpija Ljubljana
Stadthalle Villach (Villach, Österreich)

mehr zeigen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"