Villach will unter Neo-Coach Allard die “Trendwende” schaffen!

Nach drei Niederlagen in Folge und dem Trainerwechsel zu Pierre Allard peilt der EC iDM Wärmepumpen VSV im morgigen Heimspiel gegen den HC Bozen (Stadthalle Villach, 19.15 Uhr; live im Radio Kärnten Eishockey-Magazin und auf ORF Sport+) einen Befreiungsschlag an. Gegen die Südtiroler soll vor allem eine deutliche Reaktion auf das 1:4 im 361. Kärntner Derby gelingen, in dem die Villacher über weite Strecken das bessere Team waren, sich am Ende aber nicht mit einem Sieg belohnten.

Die Ausgangssituation:

Der EC iDM Wärmepumpen VSV rangiert in der aktuellen Tabelle der win2day Ice Hockey League auf dem siebenten Platz. Nach 22 absolvierten Partien stehen für die Adler zehn Siege, acht Niederlagen, ein Erfolg nach Verlängerung sowie drei Overtime-Niederlagen zu Buche. Mit 73 erzielten Treffern bei 69 Gegentoren weist Villach eine positive Tordifferenz von +4 und insgesamt 35 Punkte auf. Der HCB Südtirol Alperia hat ebenfalls 22 Spiele bestritten, dabei jedoch die deutlich konstantere Linie gezeigt: 13 volle Erfolge, sechs Niederlagen, ein Overtime-Sieg und zwei Niederlagen nach Zusatzzeit ergeben eine Ausbeute von 43 Punkten und bedeuten Tabellenplatz fünf. Mit 83 Treffern und lediglich 54 Gegentoren verfügen die Füchse über eine beeindruckende Tordifferenz von +29, die zweitbeste der Liga. Wenngleich diese Zahlen eine klare Ausgangslage suggerieren, ist ihre Aussagekraft aufgrund des jüngsten Trainerwechsels bei den Blau-Weißen nur bedingt belastbar. Dennoch lohnt ein Blick auf die Formkurve: Südtirol präsentiert sich derzeit in ausgezeichneter Verfassung. Aus den vergangenen fünf Begegnungen holte der HCB vier Siege, zuletzt sogar drei in Serie – ein 2:0 über die Vienna Capitals, ein 2:1 gegen den HC Innsbruck sowie ein 6:3-Erfolg über die Steinbach Black Wings Linz. Villach hingegen verlor seine letzten drei Liga-Begegnungen allesamt, zu Buche stehen jeweils eine 4:5-Niederlage gegen Linz und Vorarlberg. Zudem mussten die Adler auch im 361. Kärntner Derby die Heimreise ohne Punkte antreten. Auch das direkte Duell zwischen Villach und Bozen verspricht Spannung, weist jedoch leichte Vorteile für die Südtiroler auf. In den jüngsten zehn Begegnungen setzte sich der HCB sechsmal durch, während vier Partien an den EC VSV gingen. Das letzte Aufeinandertreffen in der Villacher Stadthalle endete mit einem 4:2-Auswärtserfolg der Gäste. Hoffnung macht den Kärntnern allerdings ihre jüngste Heimstatistik gegen die Italiener: Drei der vergangenen vier Partien gegen Bozen in der Stadthalle entschieden die Adler für sich.

Der Gegner:

Der HCB Südtirol Alperia ist seit der Saison 2013/14 eine feste Größe in der win2day ICE Hockey League. In diesem Zeitraum feierten die Bozner zwei Meistertitel, erreichten mehrfach das Halbfinale und scheiterten zweimal nur hauchdünn am erneuten Titelgewinn. Auch heuer setzen die Südtiroler auf Kontinuität und Qualität: Mit Samuel Harvey und Gianluca Vallini verfügt der HCB über eines der stärksten Torhüterduos der Liga, beide überzeugten bereits in der vergangenen Saison mit herausragenden Leistungen und zählten zur absoluten Liga-Spitze. In der Defensive bringen die Neuzugänge Philip Samuelsson, Max Gildon und Mark Barberio zusätzliche Stabilität und Erfahrung ein. Offensiv vertraut Bozen auf ein ausgewogenes Zusammenspiel aus bewährten Kräften wie Matt Bradley und Cristiano DiGiacinto sowie den namhaften Verstärkungen Shane Gersick, Cole Schneider und Brett Pollock. Auf der Trainerbank gab es hingegen leichte Anpassungen: Assistant Coach Fabio Armani bleibt dem Klub erhalten, während Kurt Kleinendorst das Amt des Head Coaches von Glen Hanlon übernommen hat. Eine kleine Personalnote rundet das Bild ab: Während im Kader der Italiener kein Spieler mit VSV-Vergangenheit steht, läuft auf Villacher Seite mit Adam Helewka ein ehemaliger Bozner auf. Für den HCB bestritt er 55 ICEHL-Partien und erzielte dabei 21 Treffer.

Opponents and Stats to Watch:

Beim HCB Südtirol Alperia richtet sich der Blick in dieser Saison in erster Linie auf die Special Teams. Im Powerplay zählen die Foxes zu den effizientesten Mannschaften der Liga: Mit einer Erfolgsquote von 23,81 % – 20 verwertete Überzahlsituationen aus 84 – rangieren sie aktuell auf dem dritten Tabellenplatz dieser Wertung. In Unterzahl agiert Bozen hingegen nur auf durchschnittlichem Liga-Niveau. Von 70 Penalty-Killing-Situationen überstand das Team 57 unbeschadet, 13-mal musste man sich geschlagen geben, was einer Quote von 81,43 % entspricht. Bemerkenswert ist jedoch die offensive Gefahr in numerischer Unterlegenheit: Mit vier Shorthanded-Toren stellt der HCB den zweitbesten Wert der gesamten Liga. In der Feldspieler-Statistik stechen drei Akteure besonders hervor. Topscorer Cole Schneider beeindruckt mit seiner Konstanz: Zwölf Treffer und 16 Assists aus 22 Begegnungen ergeben starke 28 Punkte und eine Plus-Minus-Bilanz von +11; seine Scoring Efficiency von 17,1 % unterstreicht seine Gefährlichkeit vor dem Tor. Dicht dahinter folgt ihm Brett Pollock, der ebenfalls auf 22 Einsätze kommt und mit 9 Toren sowie 16 Assists insgesamt 25 Punkte sammelte. Mit einer Plus-Minus-Bilanz von +13 und einer Scoring Efficiency von 16,7 % zählt auch er zu den verlässlichsten Offensivkräften der Südtiroler. Die meisten Treffer erzielte jedoch Brad McClure: In lediglich 17 Partien gelangen ihm 13 Tore und 8 Assists. Seine Abschlussquote von 23,6 % zählt ligaweit zu den Spitzenwerten. Bester Scorer unter den Verteidigern ist Max Gildon, der in 22 Spielen 2 Treffer, 8 Assists und damit 10 Punkte sowie ein starkes Plus-Minus-Rating von +13 vorweist. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der HCB jedoch zwischen den Pfosten. Stammgoalie Samuel Harvey bestritt bislang 17 Spiele, kassierte 39 Gegentreffer und hält bei einem Gegentorschnitt von 2,4 sowie einer Fangquote von 90,97 %. Auffallend: Er parierte über vier Tore mehr, als statistisch zu erwarten gewesen wäre. Noch bessere Zahlen liefert Backup Gianluca Vallini, der in sechs Einsätzen lediglich elf Gegentreffer zuließ. Mit einem Gegentorschnitt von 1,91, einer Fangquote von 93,08 % und einer positiven „Goals Saved Above Expected“-Bilanz von +2,4 zählt er im ligaweiten Vergleich zu den besten Torhütern, trotz der relativ geringen Einsatzzeit.

Blau-Weiße Stats & Facts:

Trotz der jüngsten Negativserie mit drei Niederlagen in Folge lässt sich beim EC IDM VSV zumindest in Unterzahl ein klarer Aufwärtstrend erkennen. Sowohl gegen den EC-KAC als auch gegen die Black Wings Linz überstanden die Adler sämtliche Penalty-Killing-Situationen und haben sich in dieser Wertung inzwischen auf den vorletzten Tabellenrang vorgekämpft: In 73 Unterzahlspielen kassierten sie 18 Gegentreffer, was einer Erfolgsquote von 75,34% entspricht. Weitaus wechselhafter präsentiert sich das Überzahlspiel. Die Adler agieren hier äußerst inkonstant, rangieren ligaweit aber dennoch auf Platz fünf. 21,05 Prozent ihrer Powerplays schlossen sie erfolgreich ab, 16 Mal trafen sie in bislang 76 Überzahlgelegenheiten. Ein genauerer Blick auf die Fair-Play-Wertung zeigt ein etwas widersprüchliches Bild: Der VSV liegt mit insgesamt 252 Strafminuten nur auf dem zwölften, also vorletzten Rang. Betrachtet man jedoch ausschließlich die Zweiminutenstrafen, scheint die Disziplin wieder deutlich besser, denn hier belegt man den fünften Tabellenplatz. Belastet wird die Gesamtwertung vor allem durch “härtere” Vergehen sowie Entscheidungen, die nicht stets gänzlich nachvollziehbar waren: Viermal mussten die Adler eine Fünf-Minuten-Strafe hinnehmen, dreimal stand zudem eine 20-Minuten-Strafe (Game Misconduct) zu Buche. Nach wie vor nicht zufriedenstellend läuft es in puncto Scoring Efficiency. Mit einer Chancenverwertung von 9,21 Prozent rangiert der VSV hier weiterhin lediglich im Tabellenmittelfeld auf Platz sechs. An den Faceoffs zeigte sich die Mannschaft zuletzt hingegen wieder stabiler: Mit einer Quote von 50,14 Prozent liegt man knapp im positiven Bereich. Unverändert führt Nikita Scherbak die interne Scorerliste an. Der Russe hält nach 22 Spielen bei acht Toren und 19 Assists (27 Punkten) sowie einer Plus/Minus-Bilanz von +6. Die meisten Treffer erzielte weiterhin Kevin Hancock, der in 22 Einsätzen auf elf Tore und acht Assists (19 Punkte, ±0) kommt und eine Scoring Efficiency von 14,3 Prozent aufweist. Die beste Chancenverwertung im Team liefert jedoch Nick Hutchison: Der Stürmer erzielte in 15 Spielen sieben Tore und acht Assists (15 Punkte, +3) und verwandelte 21,9 Prozent seiner 32 Torschüsse.

Mittwoch, 3. Dezember 2025 | 19:15
EC iDM Wärmepumpen VSV – HCB Südtirol Alperia
Stadthalle Villach (Villach, Österreich)

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