
Cannata krönt Allard-Debüt mit starker Leistung!
Der EC iDM Wärmepumpen VSV setzte sich am Mittwochabend gegen den HCB Südtirol mit 4:1 durch und präsentierte dabei eine äußerst kompakte, geschlossene und disziplinierte Mannschaftsleistung. Angeführt von Neo-Kapitän John Hughes und einem überragenden Joe Cannata überzeugten die Adler im gesamten Spielverlauf, nutzten ihre Chancen effizient und zeigten sowohl in Unterzahl als auch im Offensivspiel mit einer deutlichen Leistungssteigerung auf.
1. Drittel
Der EC iDM Wärmepumpen VSV betrat an diesem Abend die Eisfläche unter besonderen Vorzeichen. Kapitän Alexander Rauchenwald fiel verletzt aus, Verteidiger Philipp Lindner war nach einer Ligasperre zum Zuschauen gezwungen. Damit führte erstmals John Hughes die Blau-Weißen als Kapitän an. Hinter der Bande gab zudem Neo-Head-Coach Pierre Allard sein Debüt. Villach begann entschlossen und mit sichtbarem Selbstbewusstsein. Bereits in der ersten Minute eroberte Hughes nach engagiertem Forechecking die Scheibe in der offensiven Zone, legte klug für Rebernig auf, dessen Abschluss aus dem Slot jedoch zu zentral geriet. Danach übernahm Bozen kurzfristig die Initiative, setzte sich in der Villacher Zone fest und prüfte Cannata erstmals mit einem Schlagschuss von der rechten Seite der blauen Linie (3.). Der Goalie der Adler blieb jedoch unbeeindruckt und fing sicher. Ein Missgeschick von Erne leitete die erste große Prüfung des VSV ein: Nach seinem Wegrutschen über die Scheibe kam Bozen zu einer hochkarätigen Möglichkeit im Slot, doch Cannata reagierte mit einem herausragenden Reflex. In der Folge intensivierten die Südtiroler den Druck und erhielten nach gut fünf Minuten ihre erste Überzahl. Doch diese numerische Unterzahl wurde zu einem frühen Lehrstück der Villacher Entschlossenheit unter Head-Coach Allard. Maxa und Hutchison setzten Bozens Aufbau so entschlossen unter Druck, dass sie die Scheibe eroberten. Hutchison löste sich dynamisch entlang der rechten Seite, scheiterte aber an Harvey, der mit einem Fanghand-Save parierte. Kurz darauf folgte die nächste Möglichkeit für Blau-Weiß: Wallenta und Hancock kombinierten sich nach einem offensiven Anspiel in Unterzahl in aussichtsreiche Position, doch Wallentas Abschluss ging aus dem Slot knapp am verwaisten Tor vorbei. Nach einem fehlerhaften Aufbaupass von Wall erspielte sich Bozen einen gefährlichen Gegenstoß, Cannata jedoch parierte spektakulär. Bei numerischer Gleichheit blieben die Südtiroler die aktivere Mannschaft, doch Villach verteidigte mit bemerkenswerter Disziplin und Struktur. Die Adler hielten ihren Gegner konsequent an den Banden und ließen kaum zwingende Abschlüsse zu. Eine doppelte Konterchance für Bozen erstickte Cannata schließlich mit zwei beeindruckenden Schulterparaden. Zwei Minuten vor Drittelende bot sich Villach erstmals ein Überzahlspiel, nachdem Digiciacinto Maxa regelwidrig mit dem Stock bearbeitete. Die VSV-Formation kombinierte gut, ließ die Scheibe zirkulieren und arbeitete hart vor dem Tor. Ein Gerangel führte jedoch zu einer diskutablen Entscheidung: Rebernig erhielt vier Strafminuten (2+2), sein Gegenüber Samuelsson nur zwei. Mit einem wohl leistungsgerechten 0:0-Unentschieden ging es anschließend in die erste Pause.
2. Drittel
Die Adler starteten in Unterzahl in den Mittelabschnitt, überstanden diese jedoch ohne Schwierigkeiten. Sie attackierten Bozen früh, störten den Aufbau und zwangen die Gäste wiederholt zu Fehlpässen. Nach überstandener Strafe kam Villach immer besser in seinen Rhythmus. In der 23. Minute kombinierten Scherbak, Hutchison und Helewka sehenswert, ließen die Scheibe regelrecht zirkulieren: Scherbak legte in besagter Aktion noch einmal quer, der Winkel für den Abschluss war aber bereits zu spitz. Bozen zeigte sich anschließend zuweilen zu offen, sodass Villach erneut in numerischer Überlegenheit agieren durfte. Doch diesmal gelang die Formation nicht zwingend in ihre Struktur, im Gegenteil drohte Gefahr: Mantenuto startete überfallartig in einem Zwei-gegen-Eins-Konter, der Querpass kam jedoch nicht an. Villach kam kaum in die Formation und musste kurz vor Ablauf der Strafe gar einen Schreckmoment überstehen, als McClure die Scheibe per Direktabnahme an die Querstange hämmerte. Im Gegenzug scheiterte Scherbak nach einem Gegenstoß mit einem platzierten Handgelenkschuss aus dem linken Bullykreis an Harvey, der mit der Schulter parierte. In dieser Phase schlich sich Nervosität in den Villacher Spielaufbau. Turnover von Katic und MacPherson brachten Bozen in gefährliche Abschlusspositionen, doch Cannata steigerte sich in einen Zustand höchster Souveränität und wirkte an diesem Abend nahezu unbezwingbar. Dann aber spielten sich die Adler wahrlich in einen Rausch. Nach 10:57 Minuten im Mitteldrittel sorgten Strong und Wall mit einem präzise initiierten Offensivvorstoß für die perfekte Vorlage, die Helewka mit einem überragenden One-Timer aus dem hohen Slot vollendete. Der halbhoch platzierte Abschluss schlug im langen Eck ein und eröffnete eine dreiminütige Glanzphase. In Minute 31 erhöhte Villach auf 2:0 – und wie. MacPherson spielte einen klugen Pass aus der eigenen Zone zu Helewka, der das Spiel sofort beschleunigte und die Scheibe in der neutralen Zone an Scherbak weiterleitete. Dieser nahm sie sauber mit, zog die Verteidigung auf sich und legte im perfekten Moment zu Hutchison quer. Der Villacher Stürmer setzte seinen Abschluss halbhoch ins lange Eck und ließ Harvey keine Chance. Doch es folgte noch ein dritter Streich. Nur 42 Sekunden später brachte Wall die Scheibe mit einem Schlenzer Richtung Tor, Wallenta fälschte im Slot ab, verpasste im ersten Versuch die volle Kontrolle, schob aber im zweiten Anlauf den Rebound entschlossen über die Linie. HCB-Coach Kleinendorst war gezwungen, ein Timeout zu nehmen, um seine Mannschaft zu stabilisieren. In den folgenden Minuten verlor die Begegnung dann etwas an Struktur. Beide Teams neutralisierten einander, ohne nennenswerte Chancen zu kreieren. Cannata musste jedoch in der 38. Minute noch einmal eingreifen, als er einen Rückhandabschluss nach einem Bozener Konter sicher entschärfte. Dreizehn Sekunden vor der zweiten Pause erwischte MacPherson einen Südtiroler mit dem Schläger im Gesicht, was den HCB erneut in Überzahl brachte. Fast hätte Villach in Unterzahl sogar das vierte Tor erzielt: Helewka brach durch, scheiterte jedoch an Harvey. So endete das Drittel mit einem hochverdienten 3:0 für die Blau-Weißen
3. Drittel
Die Adler starteten mit 1 Minute und 47 Sekunden Reststrafe in den Schlussabschnitt, überstanden diese aber erneut mit großer Souveränität und klärten die Scheibe gleich mehrfach aus der defensiven Zone. Die neutrale Zone kontrollierten sie in dieser Phase exzellent und vereitelten mehrere Angriffsversuche der Italiener früh. Ein Bozener Schlagschuss aus halbrechter Konterposition war in der Frühphase des Drittels die einzig nennenswerte Gelegenheit, sie wurde aber zur sicheren Beute für Villachs Schlussmann Cannata. In der 45. Minute fiel dennoch der Anschlusstreffer für die Gäste. In einem unübersichtlichen, chaotischen Broken Play sprang die Scheibe Bradley vor die Kelle, von der sie an Cannata vorbei ins Tor rutschte. Kurz darauf musste Kulda wegen eines Bandenchecks zwei Minuten auf der Strafbank absitzen. Auch in dieser Unterzahl präsentierten sich die Adler stark organisiert und ließen Bozen nur eine Halbchance von der blauen Linie, die Cannata ohne Probleme parierte. Bei Gleichzahl erhöhte der HCB den Druck sichtbar und versuchte, die Partie noch einmal spannend zu machen. Zwei gefährliche One-Timer aus dem hohen Slot entschärfte Cannata mit glänzenden Fanghand-Saves. Villach zeigte phasenweise leichte Nervosität im Spielaufbau, verteidigte jedoch weiterhin kompakt und konzentriert. Knapp sechs Minuten vor Ende hätte Bozen beinahe den Anschluss markiert. Nach einer längeren Offensivphase drückte ein Südtiroler aus kurzer Distanz mit der Rückhand ab, Cannata war bereits geschlagen, doch der Pfosten rettete die Adler. Kurz darauf ergab sich eine große Chance für Villach: Van Nes stürmte allein auf Harvey zu, jedoch ging ihm auf den letzten Metern sichtbar die Kraft aus, sodass sein Abschluss nicht mehr genügend Druck erhielt. Wenig später belohnte sich Villach mit einem weiteren Powerplay. Gildon musste nach einem Cross-Check an Helewka auf die Strafbank. Die Adler zogen ein äußerst strukturiertes und mobiles Powerplay auf und kamen über Rebernig zur besten Gelegenheit dieser Phase, dessen Abschluss aus dem Slot von Hughes’ Pass entlang der Grundlinie vorbereitet wurde. Ein Tor sollte in numerischer Überlegenheit jedoch nicht gelingen. Bozen nahm schließlich Harvey vom Eis und setzte alles auf die Karte des sechsten Feldspielers. Doch die Geschichte dieses Abends konnte nur einen Helden haben. Cannata parierte zwei erstklassige Möglichkeiten und zwei darauf folgende Rebounds – also vier Großchancen innerhalb weniger Sekunden –, womit er die Villacher Stadthalle in Ekstase versetzte. Den finalen Akzent setzte Adam Helewka, der in der neutralen Zone mit unermüdlichem Einsatz die Scheibe eroberte und sie souverän ins verwaiste Tor beförderte. Villach stellte auf 4:1 und besiegelte damit einen Sieg, der in jeder Hinsicht verdient war.
EC iDM Wärmepumpen VSV – HC Bozen Südtirol 4:1 ( 0:0 | 3:0 | 1:1)
Torschützen VSV: Helewka, Hutchison, Wallenta, Helewka (EN)
Torschütze HCB: Bradley