
Salzburg entscheidet Overtime-Krimi für sich!
Der EC iDM Wärmepumpen VSV lieferte dem EC Red Bull Salzburg einen intensiven und hochklassigen Schlagabtausch, musste sich am Ende jedoch knapp mit 3:4 nach Overtime geschlagen geben. Trotz zweimaliger Führung, großem Einsatz und einer kompakten Mannschaftsleistung entschieden eine umstrittene Strafe sowie der entscheidende Treffer von Corcoran das Spiel zugunsten der Gäste.
1. Drittel
Villach erwischte einen Traumstart. Gleich der erste Wechsel setzte ein Ausrufezeichen: Bullygewinn durch Helewka in der neutralen Zone, Wallenta brachte die Scheibe tief, Scherbak bediente Helewka im Slot, doch ein Salzburger konnte den Spielzug in letzter Sekunde unterbrechen. Kurz darauf folgten zwei gefährliche Abschlüsse. Helewka zog nach Eintritt über rechts aus dem Bullykreis ab, Tolvanen ließ prallen, Lindner kam von der blauen Linie mit einem scharfen Handgelenksschuss nach, doch der Salzburger Schlussmann war erneut zur Stelle. Danach übernahmen die Gäste für rund eineinhalb Minuten das Kommando, schnürten Villach in der eigenen Zone ein, doch die Adler verteidigten diszipliniert und ließen – abgesehen von zwei Distanzschüssen – nichts Gefährliches zu. In Minute vier folgte die erste Schrecksekunde: Ein Schuss von der blauen Linie sprang von Cannata in den Slot, der Nachschuss klatschte ans Gestänge. Kurz darauf erwischte Thomas Raffl in der Rundung Steven Strong mit dem Schläger im Gesicht und kassierte folgerichtig eine 2+2-Strafe. Villach tat sich im Powerplay zunächst schwer, Salzburg klärte gleich dreimal. Erst in der siebenten Minute kam Gefahr auf: Hancock brachte die Scheibe scharf zum Tor, Tolvanen ließ abprallen, van Nes lauerte auf den Rebound, doch der Goalie hielt fest. 45 Sekunden vor Ablauf der Überzahl fiel dann die verdiente Führung. Scherbak bediente van Nes an der Grundlinie, dieser drehte sich in den Slot, Wallenta stand goldrichtig und drückte den Abpraller über die Linie, stellte auf 1:0 Villach. In Minute zehn musste Erne wegen Hakens auf die Strafbank, nachdem er einen Salzburger in einer gefährlichen Zwei-auf-eins-Situation nach einem Turnover von Wall stoppte. Wenig später durfte Villach erneut in Überzahl ran, Burke hatte Helewka in der neutralen Zone zu Fall gebracht. Auch dieses Powerplay benötigte Anlaufzeit, dann aber prüfte Wallenta Tolvanen per One-Timer, der mit dem Blocker stark parierte. Salzburg kam dennoch zu einer Topchance: Hughes verlor an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe, Huber lief alleine auf Cannata zu, scheiterte jedoch. Villach erhöhte nun die physische Gangart. Erne und Lindner setzten harte Checks gegen Huber, Vallant drückte einen Salzburger unsanft in die Bande. Gegen Ende des Drittels übernahm Salzburg wieder mehr Spielanteile. In Minute 19 brachte Raffl die Scheibe von links gefährlich in den Slot, Cannata und die Verteidigung kontrollierten den Rebound mit Mühe. 30 Sekunden vor der Sirene lag das 2:0 in der Luft: Lindner schloss einen Konter ab, Tolvanen parierte, die Scheibe kullerte Richtung Linie, wurde aber im letzten Moment von einem Salzburger geklärt. Mit der knappen 1:0-Führung ging es in die erste Pause.
2. Drittel
Der Mittelabschnitt begann mit enormem Tempo und einer Riesenchance für Salzburg. Nach wenigen Sekunden zog Coe über rechts in die Zone, sein Schuss krachte an die Querlatte. Die Gäste blieben tonangebend, Villach verteidigte jedoch aufopferungsvoll, Lindner und Wall blockierten gleich zwei Abschlüsse. Nach fünf Minuten musste Salzburg wieder in Unterzahl agieren, Niki Kraus wurde für einen Kniecheck auf die Strafbank geschickt. Villach spielte ein strukturiertes Powerplay, gewann das Bully, ließ die Scheibe gut zirkulieren. Die erste Großchance ergab sich nach einer Minute: Helewka fand van Nes völlig frei im Slot, dessen Backhand-Versuch Tolvanen jedoch entschärfte. Kurz darauf ließ Hughes clever auf Hancock abtropfen, der quer auf Lindner legte – dessen One-Timer konnte Tolvanen nur mit Mühe parieren. Dann folgte der Höhepunkt des Abends für das Villacher Publikum. In Spielminute 27 schickte Scherbak die Scheibe tief, Wallenta erarbeitete sie sich hinter dem Tor zurück und spielte blind in den Slot. Dort lauerte Helewka und schob flach ein, erzielte ein echtes Traumtor zum 2:0. Villach blieb am Drücker. Van Nes enteilte nach Scheibengewinn an der eigenen blauen Linie, wurde bedrängt, brachte den Puck aber nicht an Tolvanen vorbei, der die Scheibe unter dem Schoner begrub. In Minute 32 setzte der VSV Salzburg weiter unter Druck, Hughes, Hancock und Rebernig beschäftigten die Defensive massiv. Zweimal lag Tolvanen bereits geschlagen am Eis, doch der Puck wollte nicht über die Linie. Dann kippte die Partie. Nach einem eher theatralischen Sturz von Thaler, dem Kulda zuvor die Scheibe weggespitzelt hatte, entschieden die Schiedsrichter auf Strafe gegen Villach. Die Unterzahl wurde zunächst überstanden, doch wenig später schlug Salzburg zu. In Minute 36 brachte Nissner die Scheibe scharf in den Slot, Burke verwertete aus kurzer Distanz, es stand nur noch 2:1. Es ging Schlag auf Schlag. In der 38. Minute tankte sich Raffl durch die neutrale Zone, ließ drei Villacher stehen, sein Abschluss prallte ab, St. Denis schob vom rechten Bullykreis ins verwaiste Tor ein. 1:12 vor Drittelende musste Vallant noch wegen Haltens auf die Strafbank. Mit einem 2:2 ging es in die zweite Pause.
3. Drittel
Villach überstand die restlichen 48 Sekunden Unterzahl souverän und durfte kurz darauf selbst im Powerplay agieren, nachdem Lewington die Scheibe in der eigenen Zone ins Fangnetz befördert hatte. Wieder dauerte es etwas, bis der VSV in Formation kam, dann wurde es jedoch brandgefährlich. Katic schlenzte Richtung Tor, Hughes und Rebernig verpassten den Rebound nur knapp. Helewka zog aus dem Slot ab, MacPherson prüfte Tolvanen aus der Distanz, der Salzburger Goalie blieb aber in allen Situationen standhaft. Das Spiel blieb bei numerischer Gleichheit weiterhin offen. In Minute 48 hatte Salzburg eine gute Gelegenheit, Robertson feuerte von der blauen Linie, Schneider versuchte, den Puck aus der Luft über die Linie zu bugsieren, verfehlte diesen aber. Dann jubelte Villach erneut. 11:17 Minuten vor Schluss erkämpfte MacPherson an der eigenen blauen Linie die Scheibe und schickte Wallenta in einen Zwei-auf-eins-Konter. Wallenta, zog über rechts in die Zone ein, entschied sich für den Abschluss und traf auf der Stockhandseite perfekt ins obere Eck, brachte Blau-Weiß mit 3:2 in Führung. Salzburg drängte, doch Villach warf sich in jeden Schuss. In Minute 51 blockte gar John Hughes einen One-Timer aus bester Position mit vollem Einsatz. Kurz darauf wieder Powerplay für Villach, Wimmer musste nach einem Beinstellen an Maxa raus. Das Überzahlspiel war gefährlich: Wallenta verpasste den Hattrick nur knapp, Tolvanen parierte sehenswert mit der Rückhand. Auch die zweite Formation sorgte für Druck, Hughes tauchte zweimal im Slot auf, Lindner testete Tolvanen aus der Distanz. 6:30 vor dem Ende wurde es nach einem Kulda-Fehlpass noch einmal brenzlig, doch Cannata entschärfte den abgefälschten Schuss von Coe sicher. Villach agierte in der Schlussphase kontrolliert, defensiv stabil, ohne großes Risiko. Doch 1:57 vor dem Ende der regulären Spielzeit schlug Salzburg noch einmal zu. In einer eigentlich harmlosen Situation zog Thaler aus dem hohen Slot ab und bezwang Cannata auf der Fanghandseite, stellte auf 3:3, das Spiel musste also in der Overtime entschieden werden.
Overtime
Villach gewann durch Hancock das erste Faceoff, verlor die Scheibe jedoch im Anschluss zu leichtfertig. Raffl kam aus dem linken hohen Slot zum Schlagschuss, Cannata parierte. Kurz darauf der nächste Schreckmoment: Lindner verlor in der eigenen Zone die Scheibe, St. Denis hatte den Sieg am Schläger, scheiterte aber. Villach konterte stark. In einem Drei-auf-eins legte Wallenta perfekt quer, van Nes scheiterte aus kurzer Distanz an Tolvanen. Der VSV dominierte nun, Hughes zauberte in der Offensivzone und bediente MacPherson im Slot, doch erneut blieb Tolvanen Sieger. Auf der anderen Seite verhinderte MacPherson mit einem energischen Backcheck einen Salzburger Konter. Dann der Aufreger: Helewka wurde wegen Beinstellens auf die Strafbank geschickt, eine minimalistische Entscheidung, die das Publikum sichtbar erzürnte. Nach 30 Sekunden zog Thaler per One-Timer ab, Cannata parierte spektakulär mit der Maske, der Puck kullerte entlang der Linie, wurde aber noch rechtzeitig geklärt. Doch 1:10 vor dem Ende der Overtime fiel trotzdem die Entscheidung. Connor Corcoran zog von der blauen Linie mit einem satten Schuss ab und bezwang Cannata auf der Fanghandseite.
EC iDM Wärmepumpen VSV – EC Red Bull Salzburg 3:4 n.V ( 1:0 | 1:2 | 1:1 | 0:1)
Torschützen VSV: Wallenta (PP1), Helewka, Wallenta
Torschütze RBS: Bourke, St. Denis, Thaler, Corcoran (PP1)