Aufholjagd kam zu spät – VSV verliert in Ljubljana mit 3:6!

Der EC iDM Wärmepumpen VSV zeigte am Freitagabend in Ljubljana einen vielversprechenden Auftakt, musste nach einem katastrophalen Mitteldrittel jedoch eine deutliche 3:6-Niederlage hinnehmen. Trotz eines engagierten Schlussabschnitts und drei später Treffer kamen die Adler nach dem frühen 0:5-Rückstand nicht mehr entscheidend heran. Starke Paraden von Horak und entscheidende Fehler im Mittelabschnitt verhinderten ein mögliches Comeback.

1. Drittel

Der EC iDM Wärmepumpen VSV musste in Ljubljana ohne den erkrankten Nikita Scherbak auskommen, dafür rückte Verteidiger Mark Katic als Center in die vierte Angriffsformation. Scherbaks Platz in der Top-Six übernahm Wallenta, im Tor der Blau-Weißen begann wie gewohnt Joe Cannata. Beide Teams starteten zunächst verhalten und neutralisierten sich weitgehend, zwingende Offensivaktionen blieben in den ersten Minuten aus. Erst in Minute fünf tauchten die Hausherren erstmals gefährlich vor Cannata auf: Ein scharfer Steilpass sprang frei in den Torraum, Cannata eilte heraus, spielte jedoch etwas zu kurz, sodass Drozg – bei seinem Debüt für die Grün-Weißen – beinahe ins verwaiste Gehäuse einschob. Mit zunehmender Dauer arbeitete sich Villach besser ins Spiel, gewann viele Zweikämpfe in der neutralen Zone und forcierte Turnovers. In Überzahl – Brennan musste wegen eines hohen Stocks vom Eis – zogen die Adler ein bewegliches Powerplay auf, doch Ljubljana warf sich in sämtliche Abschlüsse. Lindner und Wall scheiterten mit guten Versuchen jeweils an den Blocks von Sodja. Nach überstandener Unterzahl übernahmen die Slowenen mehr Kontrolle und verlagerten das Geschehen zunehmend in die Villacher Zone. Zwei gefährliche Abschlüsse aus dem Slot entschärfte Cannata mit Ruhe und Übersicht. Auf der Gegenseite setzte Helewka bei einem 2-auf-1-Konter das Spielgerät zu zentral auf Horak. Die beste Möglichkeit des Abschnitts hatte Villach drei Minuten vor der Pause: Hancock trieb einen sauber ausgespielten 2-auf-1-Konter, chippte den Puck in den Slot, Rebernig fälschte perfekt ab, doch Horak parierte mit einem herausragenden Reflex. Mit ihrer besten Phase unmittelbar vor der Sirene, angeführt von der arbeitsamen Linie Rebernig–Hancock–Hughes, ging es für die Blau-Weißen mit einem 0:0 in die Kabine.

2. Drittel

Die ersten Minuten des Mittelabschnitts gehörten einem äußerst zweikampfstarken, strukturierten und spielstarken VSV. Die Adler agierten klarer und zielstrebiger, hatten jedoch Probleme, sich dauerhaft im Angriffsdrittel festzusetzen und hochkarätige Chancen zu kreieren. Ljubljana setzte seinerseits immer wieder Nadelstiche über Konter oder perfekt ausgeführte Set Plays, resultierend aus gewonnenen Faceoffs. Ein solcher führte zu einer aussichtsreichen Möglichkeit von Meyer, aber Cannata reagierte gewohnt souverän. Villach verlagerte das Spiel anschließend kurzzeitig in die Offensive: Hutchison drehte sich im Slot um die eigene Achse und prüfte Horak, der den Puck gefährlich prallen ließ. Doch nach einem strittigen Pfiff gegen Erne musste Villach erstmals in Unterzahl ran – und prompt wurde es brenzlig: Masic tankte sich dynamisch durch die gesamte Villacher Formation, doch sein Rückhandschuss aus dem Slot blieb zu ungefährlich. 38 Sekunden vor Ablauf der Strafe schlug Ljubljana dann zu: Kirichenko legte ab, Sabolic nahm das Zuspiel direkt und Mahkovec drückte den Rebound zwischen Cannatas Schonern über die Linie. Und nur 27 Sekunden später wurde es noch bitterer: Drozg bediente per Querpass durch den Torraum Boychuk, der den Puck über die Schulter des Villacher Goalies hob – 2:0. Villach versuchte in weiterer Folge zu antworten. Wall hämmerte die Scheibe Richtung Tor, Erne fälschte gefährlich ab, doch Horak reagierte erneut glänzend. Drei Minuten vor Drittelende folgte jedoch der nächste Rückschlag und diesmal nach eindeutiger Fehlentscheidung: Ein glasklarer Handpass der Slowenen in der neutralen Zone wurde übersehen, der Spielzug lief weiter, Cannata war nach einem Abschluss bereits geschlagen und Petan stocherte den Rebound über die Linie. 27 Sekunden vor Drittelende stellten die Hausherren gar auf 4:0: Pance leitete einen Konter ein, brachte den Puck aufs Tor und Sodja bugsierte den Abpraller an Cannata vorbei. Mit diesem bitteren Zwischenstand mussten die Adler in die zweite Pause.

3. Drittel

Villach bemühte sich im Schlussabschnitt um Struktur und Energie, doch Ljubljana präsentierte sich eiskalt, spielte abgeklärt und erstickte die Villacher Aufbauversuche bereits in der neutralen Zone. Die Situation erschwerte sich weiter, als van Nes in der 45. Spielminute wegen Beinstellens in die Kühlbox musste. Zwar fanden die Slowenen sofort in die Powerplay-Formation, konnten aber keine zwingenden Abschlüsse kreieren, Hutchison befreite die Adler stark, kurz darauf klärte auch Wall die Scheibe aus der Zone. Bei Fünf-gegen-Fünf tat sich Blau-Weiß jedoch weiterhin schwer. Wallenta prüfte Horak aus dem linken Bullykreis, doch der Goalie der Hausherren parierte sicher mit der Fanghand. Acht Minuten vor Schluss folgte beinahe das 5:0: MacPherson verlor ohne Druck die Scheibe in der neutralen Zone, Ljubljana konterte im 3-auf-1, doch Drozg setzte den One-Timer aus aussichtsreicher Position im Slot deutlich daneben. Kurz darauf fiel der fünfte Treffer aber doch. Gregorc brachte den Puck von der linken blauen Linie scharf aufs Tor, Quince hielt die Kelle rein und fälschte unhaltbar zum 5:0 ab. Villach schrieb schließlich aber auch an: Maxa verwertete einen Rebound eines Raspotnig-Schlenzers aus der Distanz und drückte den Puck über die Linie. Und nur wenig später schlugen die Adler im Powerplay zu: Nach gewonnenem Bully legten Hancock und Helewka perfekt auf MacPherson, der den One-Timer halbhoch versenkte. 3:5 hieß es dann gleich nach dem nächsten Angriff, als Katic sich an der linken half-wall durchsetzte, den net drive suchte und per Backhand wunderschön ins lange Kreuzeck traf. Villach warf nun alles nach vorne und nahm Cannata vom Eis. Hughes setzte Lindner mustergültig ein, doch Horak vereitelte mit einer sensationellen Blocker-Parade den Villacher Anschlusstreffer. 1:51 vor Schluss machte Ljubljana mit dem Empty-Net-Treffer schließlich alles klar – die starke, aber zu späte Aufholjagd der Adler blieb unbelohnt.

HK Olimpija Ljubljana – EC iDM Wärmepumpen VSV 6:3 ( 0:0 | 4:0 | 2:3)
Torschützen VSV: Maxa, MacPherson (PP1), Katic
Torschütze HCB: Mahkovec (PP1), Boychuk, Petan, Sodja, Quince, Pance (EN)

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