
Nach dem fulminanten 5:3-Derbyerfolg vom Freitagabend trifft die Mannschaft von Head-Coach Tray Tuomie bereits am morgigen Sonntag (Stadthalle Villach, Beginn: 17:00 Uhr, live im Radio Kärnten Eishockey-Magazin sowie auf sporteurope.tv) auf die Spusu Vienna Capitals. Gegen den Hauptstadtklub wollen die Adler ihren Platz unter den Top-6 der Liga behaupten und wichtige Punkte sammeln.
Die Ausgangssituation:
Der EC iDM Wärmepumpen VSV hat sich mit dem jüngsten Derby-Erfolg in der win2day ICE Hockey League auf Tabellenrang sechs geschoben. Nach 16 Saisonspielen halten die Adler bei 28 Punkten. Die Zwischenbilanz: acht Siege, fünf Niederlagen, ein Erfolg nach Verlängerung und zwei Overtime-Pleiten. Mit 55 erzielten Treffern bei 49 Gegentoren weist der VSV zudem ein positives Torverhältnis von +6 auf. Weniger rosig stellt sich die Lage bei den Vienna Capitals dar. Die Wiener liegen derzeit auf Platz elf und brachten es aus ebenso vielen Partien lediglich auf sechs Siege und insgesamt 18 Punkte. Mut macht dem VSV vor dem direkten Duell vor allem die Statistik: Sechs der vergangenen zehn Begegnungen entschieden die Adler für sich, viermal setzten sich die Capitals durch. Auch das jüngste Aufeinandertreffen in Villach, am 24. Jänner 2025, ging an die Blau-Weißen. Und die vergangenen beiden Partien gegen den Hauptstadtklub endeten jeweils sogar mit einem Shutout für den VSV: Vor 13 Tagen feierten die Adler in Wien einen klaren 3:0-Erfolg, im Februar 2025 einen 4:0-Sieg. Die Torhüter-Bilanz dabei: je ein Zu-null-Spiel von Joe Cannata und Ex-VSV-Goalie JP Lamoureux.
Der Gegner:
Die Vienna Capitals zählen zu den traditionsreichsten Klubs im österreichischen Eishockey. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 mischen die Wiener an der nationalen Spitze mit. Bereits in ihrer Premierensaison 2001/02 in der damaligen Erste Bank Eishockey Liga gelang der Einzug in die Playoffs. Zwei Meistertitel stehen bislang zu Buche: 2005 sowie 2017. Besonders erfolgreich agierten die Capitals zwischen 2004/05 und den frühen 2010er-Jahren, als sie mehrfach das Halbfinale erreichten und 2005 ihren ersten Titel holten. Auch international setzten die Wiener Akzente: Sechsmal qualifizierten sie sich für die Champions Hockey League. Der bislang letzte Meistertitel datiert aus der Saison 2016/17 mit JP Lamoureux im Tor und Abwehrstütze Jamie Fraser als prägende Figuren. Nach einer enttäuschenden Vorsaison haben die Capitals ihren Kader heuer grundlegend umgebaut. Im Tor bilden Evan Cowley und Sebastian Wraneschitz das neue Duo. Die Defensive wurde mit vier Legionären verstärkt: Cole Hults, Nelson Nogier, Simon Bourque und Randy Gazzola sollen Stabilität bringen. Auch im Angriff setzte man auf Erfahrung und ligaweit bekannte Namen, darunter Mitch Hults. Besondere Aufmerksamkeit ziehen die österreichischen Neuzugänge auf sich. Benjamin Lanzinger, in Villach ausgebildet und über viele Jahre eine prägende Figur beim VSV, wechselte nach Wien. Ebenfalls neu im Kader ist Marco Richter, gebürtiger Wiener, der zuletzt in Kärnten aktiv war. Für zusätzliche Kompetenz sorgt Torhütertrainer Bernhard Starkbaum: Der Kärntner stand sechs Saisonen beim VSV zwischen den Pfosten und erreichte einmal eine bemerkenswerte Fangquote von 93,6 Prozent. Mit Stürmer Christof Kromp trägt zudem ein weiterer Spieler mit VSV-Wurzeln das Capitals-Trikot – Sohn der Villacher Legende Wolfgang Kromp.
Opponents and Stats to Watch:
Bei den Vienna Capitals fällt der Blick auf die Statistik derzeit eher ernüchternd aus – auch wenn es einzelne positive Ausreißer gibt. Das Powerplay gehört mit einer Erfolgsquote von exakt 25 Prozent (12 Treffer aus 48 Überzahlsituationen) immerhin zu den stärkeren der Liga und rangiert aktuell auf Platz vier. Auch das Penalty Killing kann sich sehen lassen: Nur zehn Gegentreffer in 60 Unterzahlsituationen entsprechen einem Wert von 83,33 Prozent, ist somit ligaweit der drittbeste. Am Bullypunkt präsentieren sich die Wiener ebenfalls überdurchschnittlich: Mit einer Erfolgsquote von 51,66 Prozent zählen sie zu den stärkeren Faceoff-Teams der ICE. Ein Blick auf die Einzelspieler zeigt jedoch, dass der erhoffte offensive Durchbruch noch aussteht. Topscorer ist derzeit Linden Vey mit fünf Toren und elf Assists aus 15 Spielen, allerdings bei einer Plus/Minus-Bilanz von –3. Dahinter folgt Mitch Hults, einer der Hoffnungsträger im Angriff, mit vier Toren und elf Assists aus 16 Partien und einer neutralen Plus/Minus-Wertung. Bester österreichischer Punktesammler ist Leon Wallner: In 11 Spielen verbuchte er vier Treffer und zwei Vorlagen, liegt allerdings ebenfalls im Minusbereich (–5). Auch die ehemaligen VSV-Akteure konnten bislang noch keine großen Akzente setzen. Christof Kromp hält nach 16 Einsätzen bei einem Tor und drei Assists. Benjamin Lanzinger kommt nach 11 Partien auf zwei Treffer und eine Vorlage. Marco Richter steuerte in 15 Spielen ein Tor und einen Assist bei. Auf der Torhüterposition sieht es ebenfalls schwierig aus: Torhüter Evan Cowley – als klare Nummer eins vorgesehen – hält aktuell bei einem Gegentorschnitt von 4,05 und eine Fangquote von nur 87,72 Prozent. Statistisch pariert er pro Spiel im Durchschnitt 0,6 Tore weniger als statistisch von ihm erwartet.
Blau-Weiße Stats & Facts:
Beim EC iDM Wärmepumpen VSV hat der Derby-Sieg gegen den EC-KAC auch statistisch deutliche Spuren hinterlassen. Mit insgesamt 42 Hits, 23 geblockten Schüssen und drei Fights setzte die Mannschaft von Head Coach Tray Tuomie ein kräftiges physisches Statement – und legte damit den Grundstein für den Derbysieg. Maßgeblich daran beteiligt war Nick Hutchison, der mit zwei Treffern, vier Hits, drei Blocks und einer starken Corsi-Wertung von 52,0 Prozent voranging. Topscorer der Blau-Weißen bleibt weiterhin Nikita Scherbak. Der Offensivmann hält nach 16 Einsätzen bei sieben Toren und zwölf Assists und verfügt zudem über eine Plus/Minus-Bilanz von +3. In der Defensive sticht einmal mehr Dylan MacPherson hervor: Der Kanadier verbuchte in bislang 16 Saisonspielen bereits zwölf Assists und führt das Team mit einer beeindruckenden Plus/Minus-Wertung von an. Gegen den EC-KAC überzeugte er zusätzlich mit zwei geblockten Schüssen, zwei Assists, vier Hits und fünf Scheibeneroberungen bei einer Eiszeit von 23:18 Minuten. Auch die Special Teams präsentierten sich zuletzt verbessert. Dank dreier verwerteter Powerplays gegen die Rotjacken kletterte die Überzahlquote auf 20,31 Prozent – 13 Treffer aus 64 Gelegenheiten stehen zu Buche. In Unterzahl kassierten die Adler zwar einen Gegentreffer, agierten ansonsten jedoch stabil. Die Penalty-Killing-Quote liegt aktuell bei 69,09 Prozent, weiterhin steigerungsfähig, aber klar im Aufwärtstrend.
Sonntag, 16. November 2025 | 17:00
EC iDM Wärmepumpen VSV – Vienna Capitals
Stadthalle Villach (Villach, Österreich)