Das 361. Kärntner Derby steigt in Klagenfurt!
Nur 16 Tage nach dem letzten Kärntner Derby, das Blau-Weiß siegreich zu gestalten wusste, geht es am morgigen Sonntag (Heidi-Horten-Arena, Beginn: 17:30 Uhr, live im Radio Kärnten Eishockey-Magazin sowie auf sporteurope.tv) erneut gegen den ewigen Rivalen aus Klagenfurt. Gegen die Rotjacken wollen die Adler nicht nur ihren 150. Derby-Sieg der Historie feiern, sondern auch in der Tabelle ihre Position in den Top 6 behaupten!
Die Ausgangssituation:
Der EC iDM Wärmepumpen VSV rangiert in der win2day ICE Hockey League aktuell auf Tabellenplatz 6 und hält nach 21 absolvierten Partien bei 35 Punkten. Die Adler verbuchten bislang 10 Siege, 7 Niederlagen, 1 Erfolg nach Verlängerung sowie 3 Niederlagen nach Overtime. Mit 72 erzielten Treffern und 65 Gegentoren ergibt sich für die Blau-Weißen ein knapp positives Torverhältnis von +7. Der EC-KAC hingegen, der ewige Rivale der Villacher, liegt in der Tabelle auf Platz 4. Die Klagenfurter absolvierten bislang 22 Spiele, aus denen 11 Siege, 5 Niederlagen, 3 Erfolge nach Verlängerung und 3 Overtime-Niederlagen resultierten. Mit 77 erzielten Toren und nur 62 Gegentreffern weist der KAC ein Torverhältnis von +15 auf und hält bei insgesamt 42 Punkten, sieben Zähler mehr als die Adler, allerdings mit einem Spiel Vorsprung. Ein Blick auf die aktuelle Tabelle zeigt dennoch, dass der VSV weiterhin klar in den Top 6 bleibt. Der Rückstand auf Tabellenführer Graz, der ebenfalls ein Spiel mehr ausgetragen hat, beträgt lediglich neun Punkte und ist damit durchaus in Schlagdistanz. Die Formkurven beider Teams könnten indes kaum gegensätzlicher sein: Während der VSV seine letzten beiden Begegnungen gegen Linz und die Pioneers Vorarlberg verloren hat, feierte der KAC am vergangenen Spieltag einen deutlichen 6:2-Heimsieg über die Pioneers und konnte damit nach zuvor zwei Niederlagen wieder in die Spur finden. Wenig ermutigend fällt für die Blau-Weißen zudem die Bilanz im direkten Duell aus. In bisher 360 Kärntner Derbys setzten sich 192-mal die Rotjacken durch, 149-mal jubelten die Adler, 19 Partien endeten unentschieden. Auch die jüngste Vergangenheit spricht klar für Klagenfurt: Sieben der letzten zehn Duelle gingen an den KAC, nur drei an den VSV. Besonders düster präsentiert sich die Bilanz in der Heidi-Horten-Arena: Das letzte Auswärtsspiel in Klagenfurt endete am 8. Jänner 2025 mit einer herben 0:8-Niederlage, und aus den vergangenen fünf Derbys in der Landeshauptstadt konnte Villach keinen einzigen Sieg mitnehmen. Der letzte Auswärtserfolg der Blau-Weißen datiert vom 10. März 2023, als der VSV mit einem klaren 4:0-Erfolg aus Klagenfurt heimkehrte.
Der Gegner:
Der EC-KAC zählt gemeinsam mit dem EC iDM Wärmepumpen VSV zu den traditionsreichsten Institutionen der win2day ICE Hockey League. Die 1909 gegründeten Rotjacken vermögen in ihrer Historie auf insgesamt 32 österreichische Meistertiteln zu verweisen, gelten dahingehend auch als österreichischer “Rekordmeister”. Auch international wusste der KAC mehrfach zu überzeugen: Bereits 1969 stand Klagenfurt im Finale des Europapokals, und zuletzt bewiesen starke Auftritte in der Champions Hockey League, dass die Rotjacken auch auf europäischem Niveau konkurrenzfähig sind. Kontinuität gilt seit Jahren als eines der größten Erfolgsgeheimnisse des Vereins. In den vergangenen fünf Saisonen erreichte der KAC dreimal die Finalserie und krönte sich dabei einmal zum Meister; zudem stehen ein Halbfinaleinzug sowie ein Viertelfinalauftritt zu Buche. Auch auf der Trainerbank setzt man auf Stabilität: Cheftrainer Kirk Furey, der als Aktiver 488 Spiele im KAC-Trikot absolvierte, wird weiterhin von David Fischer unterstützt. Eine interessante personelle Dynamik zeigt sich im Vergleich zum Erzrivalen aus Villach: Während die Rotjacken aktuell keinen Spieler mit blau-weißer Vergangenheit in ihren Reihen haben, trugen oder tragen mehrere VSV-Akteure das KAC-Trikot in ihrer Vita, darunter René Swette, Steven Strong und Thomas Vallant, allesamt zweifache Meister mit Klagenfurt. Auch heuer setzt der Rekordmeister auf seine bewährte Mischung aus Kontinuität und punktuellen Verstärkungen. Jordan Murray stieß aus Schwenningen zur Defensive, während Mario Kempe aus der finnischen Liga kam und seine NHL-Erfahrung einbringt. Aufgrund der Verletzung von Murray reagierten die Rotjacken jedoch rasch und verpflichteten den ehemaligen Bozen-Verteidiger Josh Teves, der in seinen ersten beiden Einsätzen sofort eindrucksvoll einschlug: Mit drei Toren und einem Assist avancierte der Neuzugang auf Anhieb zum Unterschiedsspieler.
Opponents and Stats to Watch:
Der EC-KAC zeigt sich in dieser Saison bislang vor allem in den Special Teams nur durchschnittlich: Das Powerplay verwertet 16 von 79 Gelegenheiten, was einer Quote von 20,25 % entspricht, während man in Unterzahl 59 von 77 Situationen überstand (79,22 %). Am Bully-Punkt liefern die Rotjacken hingegen eine starke Leistung ab und gewinnen 51,34 % ihrer Anspiele. Auch die Scoring Efficiency kann sich sehen lassen: Mit 11,61 % befindet sich Klagenfurt unter den Top-Teams der Liga, etwa jeder neunte Schuss führt zu einem Treffer. Überraschend zeigte sich bisher die Torhüterleistung: Während Backup Florian Vorauer mit 7 Einsätzen, einer Fangquote von 91,71 % und einem Gegentorschnitt von 2,11 überzeugte, kommt Stammtorhüter Sebastian Dahm in 15 Einsätzen nur auf 89,38 % Fangquote und 2,7 Gegentore pro Spiel – für ihn untypisch, parierte der 37-jährige Däne doch im bisherigen Saisonverlauf 1,06 Tore weniger als statistisch erwartet. Defensiv sind die Rotjacken stark: 51,8 % der Zweikämpfe in der eigenen Zone werden gewonnen, zudem produzieren sie im Schnitt 3,23 erwartete Tore und kassieren lediglich 2,58. Besonders auffällig ist die Spielkontrolle bei numerischer Gleichheit: Durchschnittlich 22:51 Minuten pro Spiel verbringen die Klagenfurter in der gegnerischen Zone, nur 19:14 Minuten müssen sie defensiv agieren. Topscorer ist Mathias From mit 10 Toren, 16 Assists und einer Plus-Minus-Bilanz von +11 aus 22 Spielen, gefolgt von Simeon Schwinger (10 Tore, 9 Assists, +14). Auch Derby-Spezialist Nick Peterson könnte im Aufeinandertreffen mit dem EC VSV wieder eine zentrale Rolle spielen; in 13 Saisoneinsätzen erzielte er 7 Tore und 9 Assists, in den letzte vier Derbys stehen für ihn nicht weniger als zwei Treffer und zwei Assists zu Buche.
Blau-Weiße Stats & Facts:
Bei den Blau-Weißen zeigten sich zuletzt insbesondere in den Special Teams positive Entwicklungen. Bei der 4:5-Niederlage gegen die Black Wings Linz am Freitagabend konnten die Adler gleich zwei Powerplays in Tore ummünzen und überstanden sämtliche Unterzahlsituationen schadlos. Insgesamt liegt die Mannschaft nun bei 16 von 75 konvertierten Powerplays, was einer Quote von 21,33 % entspricht und sie wieder in die obere Hälfte der Liga bringt. In Unterzahl kassierten die Adler in 68 Situationen 18 Gegentreffer und überstanden damit 50 Penalty Kills, was einer Erfolgsquote von 73,53 % entspricht. Am Bully-Punkt hingegen präsentierten sich die Blau-Weißen zuletzt eher schwach: Gegen Linz gewannen sie nur 44,8 % der Anspiele, saisonübergreifend liegt der Wert bei 49,89 %. Auch die Scoring Efficiency bleibt ausbaufähig, aktuell werden nur 9,36 % der Schüsse in Treffer umgewandelt. Offensiv bilden Nikita Scherbak, Kevin Hancock und Elias Wallenta weiterhin das Herzstück der Mannschaft: Scherbak kommt in 21 Spielen auf 8 Tore und 19 Assists bei einer Plus-Minus-Bilanz von +6, Hancock auf 11 Tore und 8 Assists (19 Punkte), Wallenta steuerte 2 Tore, 9 Assists und 39 Scheibeneroberungen als Motor seiner Linie bei. In der Verteidigung weiß weiterhin Dylan McPherson zu überzeugen, der in seinem 21. Einsatz erstmals traf und nun auf 1 Tor, 14 Assists, 15 Punkte sowie eine Plus-Minus von +7 kommt. Auffällig ist zudem die gesteigerte Effizienz beim Zonenaustritt: Lag der Durchschnitt zuvor noch bei 79,93 %, konnten sich die Adler in den vergangenen sechs Spielen seit der Länderspielpause auf 81,44 % verbessern, während auch die Zahl der Turnovers deutlich sank. Bei numerischer Gleichheit verbringen die Blau-Weißen durchschnittlich 21,34 Minuten in der gegnerischen Zone und 21,10 Minuten in der eigenen Zone, dabei produzieren sie 3,08 erwartete Tore und kassieren 2,64.
Sonntag, 30. November 2025 | 17:30
EC-KAC – EC iDM Wärmepumpen VSV
Heidi-Horten-Arena (Klagenfurt, Österreich)