
Die Vorbereitung für Blau-Weiß ist vorbei, die Liga-Pflicht ruft! Sechs Testspiele hat der EC iDM Wärmepumpen VSV in den letzten Wochen absolviert, sechs Gelegenheiten, um Automatismen einzuspielen, neue Gesichter zu integrieren und den Ernstfall für die kommende Saison zu proben – denn bereits am kommenden Freitag, 12. September, starten die “Adler” auswärts in Budapest gegen den Liga-Neuling in die Saison 2025/26!
Auftakt in Zell am See – ein Spiel auf Augenhöhe
Gleich zum Start wartete mit den Kassel Huskies ein namhafter Gegner aus Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Und die Villacher Adler lieferten sich mit den Hessen ein Duell, das an Spannung kaum zu überbieten war. Am Ende musste nach einem 3:3 das Penaltyschießen entscheiden – und dort hatten die Huskies das glücklichere Ende für sich. 3:4 lautete das Resultat, doch viel wichtiger war die Erkenntnis: Die Blau-Weißen können schon früh in der Vorbereitung mit einer Top-Mannschaft aus der DEL2 mithalten, die bereits länger auf dem Eis stand. Statistisch bewegte man sich absolut auf Augenhöhe – 31:32 Schüsse, 3,07 : 3,21 Expected Goals sowie starke Torhüter (Cannata beim VSV) auf beiden Seiten.
Statement-Sieg gegen die Zeller Eisbären
Nur zwei Tage später durften die Adler erneut in Zell am See ran, diesmal gegen die Zeller Eisbären, den Meister der Alps Hockey League. 6:1 lautete am Ende der Spielstand aus Sicht der Blau-Weißen. Die Mannschaft bestimmte von Beginn an das Tempo, die Expected Goals (4,29 : 2,04) unterstrichen die klare Überlegenheit. Zudem gewann die Mannschaft von Head-Coach Tray Tuomie 55,5% seiner Zweikämpfe und einmal mehr rückte ein Mann in den Mittelpunkt: René Swette. Der nominelle Backup-Goalie präsentierte sich in bester Laune, entschärfte gleich zwei Breakaways und hielt fast alles, was auf sein Tor kam – 95,25 % Fangquote, dazu 1,04 „Goals Saved Above Expected“.
Spektakel in Klagenfurt – Hughes mit Traumtoren
Test Nummer drei war in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: Wohl zum ersten Mal überhaupt trat der VSV in Klagenfurt an, allerdings nicht gegen den ewigen Rivalen KAC, sondern gegen die Wolfsburg Grizzlys, gecoacht von Ex-Adler-Trainer Mike Stewart. Die Partie wurde zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem die Villacher knapp mit 4:5 den Kürzeren zogen. Erwartungswerte (2,7 : 3,6) sprachen leicht für Wolfsburg, doch die „Adler“ präsentierten sich von ihrer besten Seite. Vor allem John Hughes zeigte einmal mehr seine Klasse: Mit einem Doppelpack aus statistisch schwierigen Positionen (beide Chancen unter 0,2 Expected Goals) bewies er seine Rolle als Motor der Villacher Offensive. Ebenfalls auffällig: Verteidiger Dylan MacPherson, der mit 12 Puckgewinnen in knapp 18 Minuten Eiszeit ein Ausrufezeichen setzte und zudem mit drei Hits und einem geblockten Schuss überzeugte.
Bittere Niederlage in Landshut trotz Überlegenheit
Die vierte Partie führte den VSV nach Niederbayern, zum EV Landshut. Dort setzte es eine 3:4-Niederlage, die angesichts der Zahlen schwer zu verdauen war. Mit 4,4 : 3,5 Expected Goals und einer klaren Zweikampfstärke (55,1 % gewonnene Battles) hatte Villach die besseren Argumente auf seiner Seite. Doch am Ende fehlte die Kaltschnäuzigkeit, kleine Unkonzentriertheiten, wie ein missglückter Ausflug von Torhüter René Swette, wurden bitter bestraft. Einer der auffälligsten Akteure in dieser Partie war Nachwuchs-Hoffnung Luca Fischer, der nicht nur seinen ersten Treffer im blau-weißen Dress erzielte, sondern auch zwei Hits setzte und an vier Scoring Chances der Villacher direkte beteiligt war.
Arbeitssieg gegen Sisak – Geduldsspiel in der Stadthalle
Der erste Auftritt in der heimischen Stadthalle sollte für Villach eigentlich ein Test gegen eine vermeintlich schwächere Mannschaft werden, doch Sisak präsentierte sich immens stark. Laufstark, bissig und mit viel Herz hielten die Gäste dagegen, machten den Villachern lange das Leben schwer. Am Ende setzte sich die Qualität der “Adler” aber durch. 5,1 : 2,9 Expected Goals zeigten die klare Überlegenheit, auch wenn die Partie auf dem Eis deutlich knapper wirkte. Wieder war es René Swette (spielte nur die halbe Partie), der seine Klasse zeigte. Philipp Lindner überzeugte als Defensivgarant mit 4 Hits, 2 Blocks und 9 Scheibeneroberungen, während nach vorne vor allem Edeltechniker Nikita Scherbak glänzte. Mit seiner feinen Klinge war er gleich an sieben Torchancen beteiligt.
Zäher Abschluss gegen Rosenheim – noch Luft nach oben
Im letzten Test empfing der EC iDM VSV den dreifachen deutschen Meister, die Starbulls Rosenheim. Es wurde ein Arbeitssieg und ein Spiel, das die eine oder andere Baustelle schonungslos offenlegte. Zwar entschied Villach die Zweikämpfe knapp für sich (52,9 %), doch die vielen Turnovers (27 insgesamt, 7 davon in der eigenen Zone) und Probleme beim geordneten Spielaufbau (nur in 78,9 % der Fälle gelang der saubere Zonenaustritt) verhinderten einen souveränen Auftritt. Am Ende reichte es durch Treffer von Scherbak, Lindner und Hutchison, aber klar ist: Vor dem Saisonbeginn wartet auf das Trainerteam rund um Tray Tuomie, Marco Pewal und Patrick Machreich noch einiges an Arbeit.
Fazit – “Adler” mit viel Potenzial und Hausaufgaben
Sechs Testspiele, drei Siege, drei Niederlagen – die Bilanz liest sich ausgeglichen. Doch dahinter steckt weit mehr als Zahlen. Der EC iDM Wärmepumpen VSV hat in der Vorsaison gezeigt, dass er, wie gewohnt, offensiv jederzeit für Spektakel sorgen kann, dass Einzelspieler wie Hughes, oder Scherbak gerne herausstechen – und dass die Mannschaft bereits über eine verbesserte Physis verfügt. Gleichzeitig wurden aber auch Schwächen sichtbar: zu viele Turnovers, zu viele Phasen, in denen die Adler ihre Linie verlieren, und zu viele Tore, die trotz spielerischer Überlegenheit zu einfach hergegeben wurden.
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