
Villach feiert souveränen Auswärtserfolg in Fehérvár!
Der EC iDM Wärmepumpen VSV feierte am Sonntagabend in Fehérvár einen souveränen 4:1-Auswärtssieg. Nach frühem Rückstand drehten die Adler im Mittelabschnitt mit drei Treffern das Spiel, angeführt von einem überragenden Guus van Nes. Fehérvár drückt im Schlussdrittel, scheitert jedoch an der starken Villacher Defensive und einem glänzenden Joe Cannata. Villach belohnte sich mit drei wichtigen Punkten und will am Mittwoch im “Ländle” gleich nachlegen.
1. Drittel
Mit hohem Tempo und intensiver Physis eröffneten der EC iDM VSV und Hydro Fehérvár AV19 das Duell in der MET-Arena. Beide Teams suchten früh den direkten Weg zum Tor, Fehérvár verbuchte in den ersten Minuten leichte Vorteile im Puckbesitz, ohne jedoch daraus zwingende Gelegenheiten zu kreieren. Die erste nennenswerte Chance gehörte schließlich den Gästen: Rauchenwald tankte sich über die linke Seite in die Offensivzone, sein Abschluss aus halblinker Position fiel jedoch zu zentral aus. Villach fand zunehmend besser ins Spiel und setzte nach sechs Minuten ein erstes Ausrufezeichen, als Lindner aus zentraler Position per präzisem Distanzschuss Fehérvárs Goalie Reijola prüfte. Das folgende Powerplay – Mihaly musste wegen Beinstellens vom Eis – blieb allerdings weitgehend wirkungslos. Ein spitzer Abschluss von Hutchison war das einzig Erwähnenswerte, während Fehérvárs Penalty Killing früh den Ton setzte. Die größte Chance zur Führung vergaben dann allerdings die Hausherren selbst: Erdely servierte in Minute zehn von hinter dem Tor mustergültig in den Slot, wo Archibald völlig frei zweimal an Cannata scheiterte – der Villach-Keeper parierte beide Versuche mit einem guten Reflex. Kurz darauf bot sich den Kärntnern erneut ein Überzahlspiel, nachdem Wallenta im Vorwärtsgang gelegt worden war. Doch wie zuvor störte Fehérvár aggressiv, provozierte Fehler im Villacher Passspiel und ließ die Gäste kaum zur Ruhe kommen. Zwei solide Fernschüsse von Scherbak blieben die einzigen gefährlichen Momente dieses Powerplays. In der Folge entwickelte sich bei numerischer Gleichheit ein offener Schlagabtausch: Hancock verfehlte aus dem Slot das Gehäuse, auf der Gegenseite scheiterte Cheek bei einem teilweisen Breakaway. Doch 3:07 Minuten vor der ersten Pause schlug Fehérvár dann zu, wenn auch glücklich. Nach einem gewonnenen Bully beförderte Horváth den Puck per Schlenzer in den Slot, wo die Scheibe zunächst Kuralts Schlittschuh und anschließend Hari fand. Dieser musste nur noch ins halbleere Tor vollenden, stellte auf 0:1 für die Ungarn. Villach zeigte nach dem Rückschlag Moral, übernahm erneut spielerisch die Initiative, musste jedoch wenig später eine Unterzahl überstehen: Helewka wanderte wegen Hakens in die Kühlbox. Fehérvár kam rasch in die Formation, Messner prüfte Cannata zweimal mit wuchtigen Schüssen von der blauen Linie. Die Villacher Box stand jedoch kompakt und brachte die Strafe, abgesehen von diesen beiden gut angetragenen Abschlüssen, solide über die Zeit. Mit einem knappen 0:1-Rückstand und noch 13 Sekunden Reststrafe ging es für die Adler in die erste Pause.
2. Drittel
Der Mittelabschnitt begann wie ein Ebenbild des ersten Drittels, doch erneut fanden die Ungarn leichter den Weg in die gefährlichen Bereiche vor dem Villacher Tor, während die Adler zunächst Mühe hatten, sich im Slot festzusetzen. Als Raspotnig nach fünf Minuten wegen Hakens in die Kühlbox musste, drohte die Partie kurzzeitig in Richtung Fehérvár zu kippen. Das Villacher Penalty Killing zeigte sich jedoch stabil, ließ kaum strukturiertes Überzahlspiel der Gastgeber zu – und wurde sogar belohnt, als Erdely wegen hohen Stocks ebenfalls vom Eis musste. Im Vier-gegen-Vier setzte Villach die ersten klaren Akzente: Zunächst vereitelte Reijola ein stark herausgespieltes 2-auf-1 von Scherbak und Rauchenwald, kurz darauf stoppte der Fehérvár-Schlussmann auch Rauchenwalds Breakaway nach einem Scheibenverlust der Hausherren. Das anschließende Überzahlspiel der Kärntner blieb hingegen erneut blass, ein Schuss von Hughes aus spitzem Winkel blieb der einzige ernsthafte Versuch. Und beinahe wäre den Ungarn der nächste Wirkungstreffer gelungen, doch ein Breakaway-Abschluss segelte deutlich am Tor vorbei. Zurück bei numerischer Gleichheit fanden die Blau-Weißen wieder in ihren Rhythmus. Hughes behauptete die Scheibe an der Bande, legte zurück an die blaue Linie, doch Lindners Distanzschuss war keine Schwierigkeit für Reijola. Der Druck der Gäste wuchs und mündete schließlich in einem Treffer der Extraklasse. Van Nes eroberte in der neutralen Zone die Scheibe, düpierte einen Verteidiger, zog mit viel Tempo über links in die Offensivzone und vollendete aus spitzem Winkel traumhaft ins lange Kreuzeck (33.), erzielte damit den verdienten Ausgleich, der spürbar Energie ins Villacher Spiel brachte. Kaum war der Jubel verhallt, drängten die Adler auf mehr. In einer intensiven Druckphase kam MacPherson von rechts zum Abschluss, ein abgefälschter Puck zwang Reijola zu einer Glanzparade. In der 36. Minute verhinderte ein Fehérvár-Verteidiger in letzter Sekunde das sichere 2:1, als er sich in Maxas Abschluss nach einem perfekt gespielten Querpass warf. Doch Villach blieb hartnäckig und wurde in Spielminute 36 belohnt. Helewka fing einen ungenauen Aufbaupass der Ungarn ab, fand im Slot den freistehenden Hughes, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Das Spiel war gedreht, und Fehérvár wirkte in dieser Phase völlig von der Rolle. 2:04 vor Drittelende sorgte ein überragender Soloauftritt von Hutchison für das nächste Powerplay der Gäste: Der Kanadier tanzte zwei Verteidiger in der Rundung aus und konnte nur per Beinstellen gestoppt werden. Und diesmal brauchte Blau-Weiß gerade einmal zehn Sekunden, um die numerische Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Hancock zog nach Zuspiel von MacPherson von der blauen Linie ab, Rebernig nahm Reijola im Slot die Sicht und fälschte den Puck unhaltbar zum 3:1 ab. Villach belohnte sich für ein starkes Drittel, in dem das Team nicht nur die Kontrolle übernahm, sondern das Tempo und die Struktur des Spiels diktierte. Mit einer verdienten Zwei-Tore-Führung ging es in die zweite Pause.
3. Drittel
Der Schlussabschnitt begann deutlich verhaltener als die beiden vorangegangenen Drittel. Erst nach drei Minuten musste Joe Cannata erstmals eingreifen, dann jedoch spektakulär. Nach einem partiellen Breakaway tauchte Nemeth gefährlich vor dem Villacher Gehäuse auf, doch der VSV-Schlussmann fuhr rechtzeitig den Schoner aus und entschärfte die Chance mit einer Glanzparade. Fehérvár drückte nun verstärkt, kam über vermehrten Scheibenbesitz zu weiteren Abschlüssen. Cannata blieb jedoch Herr der Lage und parierte zunächst einen Schuss vom rechten Bullykreis, dann einen gefährlich abgefälschten Versuch von der blauen Linie. Gerade als das Momentum klar in Richtung der Hausherren zeigte, schlugen die Adler eiskalt zu, gänzlich entgegen jedem Trend dieses Drittels. Strong trieb den Puck energisch nach vorne, ein ungenauer Aufbaupass der Ungarn eröffnete die Szene: Rauchenwald eroberte die Scheibe, Hutchison schloss ab, und van Nes versenkte den Rebound aus dem Slot trocken zum 4:1. Der Niederländer schnürte damit seinen Doppelpack und stellte die Weichen endgültig auf Auswärtssieg. Kurz darauf musste Lindner wegen eines unsauberen Bandenchecks an Kulmala in die Kühlbox. Auch in dieser Unterzahl agierten die Villacher jedoch abgeklärt, ließen Fehérvár kaum in gute Abschlusspositionen kommen. Zwei ungefährliche Distanzschüsse und ein Abschluss aus dem Slot blieben die einzigen Ausrufezeichen der Hausherren in diesem Powerplay. Obwohl die Ungarn im weiteren Verlauf das Spielgeschehen dominierten und phasenweise im Villacher Drittel festsetzten, verteidigten die Blau-Weißen effektiv, strukturiert und mit beeindruckender Ruhe. Die wenigen Schüsse, die es bis zum Tor schafften, entschärfte Cannata sicher. Villach blieb trotz defensiver Fokussierung gefährlich. Rund dreieinhalb Minuten vor dem Ende behauptete Helewka die Scheibe im Mitteldrittel, leitete einen Angriff ein und bediente Kulda, dessen Abschluss Reijola abprallen lassen musste, der Rebound wurde gerade noch von einem Fehérvár-Verteidiger geklärt. In der Schlussphase ließen die Adler nichts mehr anbrennen. Mit souveränem Defensivspiel, einem starken Goalie und einer eiskalten Chancenverwertung brachte der EC iDM VSV den 4:1-Erfolg ungefährdet über die Zeit und entführte hochverdient drei Punkte aus Fehérvár.
Hydro Fehervar AV19 – EC iDM Wärmepumpen VSV 1:4 ( 1:0 | 0:3 | 0:1 )
Torschütze(n) VSV: van Nes, Hughes, Rebernig (PP1), van Nes
Torschütze(n) FEH: Hari