
Villach verliert zuhause gegen Linz mit 4:5 nach Verlängerung!
Der EC iDM Wärmepumpen VSV musste sich den Black Wings Linz trotz großer Moral mit 4:5 nach Verlängerung geschlagen geben. Nach einem frühen 0:2-Rückstand kämpften sich die Adler eindrucksvoll zurück, drehten die Partie im Mittelabschnitt und schienen das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Doch individuelle Fehler eröffneten den Linzern späte Ausgleichschancen und in der Overtime besiegelte ein Rebound die bittere Heimniederlage.
1. Drittel
Die Villacher wollten mit Tempo und Intensität ins erste Spiel unter der Ägide von Interimstrainer Marco Pewal starten, doch die Realität schlug schneller zu als erwartet. Nach kaum zwei Minuten landete ein zunächst ungefährlicher Schuss von Roe durch einen Rebound von VSV-Schlussmann Cannata vor dem Tor und St-Amant drückte den Rebound zur frühen Linzer Führung über die Linie. Der Treffer wirkte wie ein kurzer Schock, der die Adler von ihrem Rhythmus abhielt und den Gästen einiges an spielerischem Raum öffnete. Noch bevor sich der VSV sortiert hatte, folgte der zweite Tiefschlag: Knott drang auf der linken Seite mit viel Geschwindigkeit ins Drittel ein und überwand Cannata mit einem Flachschuss durch die Beine – ein 0:2, das für die Adler schwerer wog, als es zu diesem frühen Zeitpunkt der Partie hätte müssen. Doch Villach respondierte mit wachsender Entschlossenheit. Die Blau-Weißen fanden zunehmend Struktur, hielten die Scheibe länger in den eigenen Reihen und drängten die Linzer in deren Zone zurück. Chancen von MacPherson, Hutchison und Lindner zwangen Tirronen mehrfach zu starken Paraden. Gleichzeitig blieben die Black Wings im Konter gefährlich, und ein spätes Powerplay der Gäste stellte die Villacher Defensive nochmals auf die Probe. Cannata rettete dabei einen Abschluss in letzter Sekunde, als ein Rebound beinahe die Torlinie überquerte. Folglich ging es mit einem 0:2-Rückstand für die Adler in die erste Pause.
2. Drittel
Mit sichtlich mehr Tatendrang, Selbstvertrauen sowie der ersten Überzahl des Abends eröffnete Villach das Mitteldrittel. Die Adler ließen die Scheibe zirkulieren, fanden sogleich ihre Formation und schließlich auch den Anschlusstreffer. Ein präziser Handgelenkschuss von Scherbak schlug, direkt nach Ablauf der Strafe, aus dem linken Bullykreis halbhoch ein und brachte die Halle erstmals zum Beben. Nun übernahm der VSV zunehmend die Kontrolle über das Spiel und das Geschehen. Selbst eine Unterzahl brachte die Adler nicht in Verlegenheit; im Gegenteil, Linz fand in numerischer Überlegenheit keinen Zugriff. Kurz darauf bot sich Villach eine weitere Überzahl, und diesmal sollte es spektakulär werden: Helewka tankte sich mit unwiderstehlicher Entschlossenheit durch vier Linzer durch, kurvte hinter das Tor und überlistete Tirronen aus spitzem Winkel. Der 2:2-Ausgleich war nicht nur verdient, sondern sinnbildlich für die nun dominierende Präsenz der Blau-Weißen. Der VSV blieb am Drücker. Im nächsten Powerplay folgte prompt der Führungstreffer. MacPherson fasste sich an der blauen Linie ein Herz und schickte einen kraftvollen Schlagschuss halbhoch in die Maschen. Die Adler hatten das Spiel gedreht und schienen das Momentum fest in Händen zu halten, doch Linz schlug zurück: Direkt nach einem gewonnenen Faceoff überraschte St-Amant die Villacher Defensive mit einem schnell ausgeführten Schuss ins kurze Eck. Der Treffer fiel nur 34 Sekunden nach der VSV-Führung und bedeutete einen 3:3-Pausenstand.
3. Drittel
Der Schlussabschnitt begann für die Heimischen unangenehm. Ein schneller Linzer Gegenstoß zwang Strong zu einem Beinstellen, und der VSV sah sich erneut einer heiklen Unterzahl gegenüber. Die Situation spitzte sich zu, als Lindner nach einem blockierten Schuss seine Kufe verlor und mit nur einem Schlittschuh auf dem Eis stand, faktisch entstand dadurch ein Drei-gegen-Fünf. Doch die Villacher kämpften mit beeindruckender Hingabe und überstanden die Phase schadlos, nicht weniger als zwei geblockte Schüsse und drei Klärungen standen zu Buche. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, in dem nennenswerte Chancen auf beiden Seiten Mangelware blieben. Erst nach der Hälfte des Drittels näherten sich beide Teams wieder gefährlich den Toren an. Chancen von Barron für Linz und Strong für Villach wurden aber von beiden Torhütern vereitelt. Dann folgte ein weiterer emotionaler Höhepunkt für die Heimfans. Ein wuchtig vorgetragener Angriff über Helewka, Hughes und Kulda sorgte dafür, dass die Scheibe nach mehreren Umwegen wieder bei Helewka landete. Der Kanadier bewahrte die Ruhe und schob zum 4:3 ein – ein Treffer, der die Villacher Stadthalle in Ekstase versetzte. Doch wie so oft an diesem Abend folgte die Antwort der Gäste in einem Moment vermeintlicher Stabilität. In der 56. Minute misslang der Villacher Spielaufbau hinter dem eigenen Tor. Ein unglücklicher Pass von MacPherson öffnete Lebler die Tür, der sofort Ograjensek bediente. Der Linzer Stürmer verwandelte abgeklärt und stellte auf 4:4. Villach durfte danach noch einmal in Überzahl ran, zeigte gute Ansätze, doch die Entscheidung gelang nicht. Die Partie musste in der Verlängerung entschieden werden.
Verlängerung
Die 3-gegen-3-Overtime hatte kaum begonnen, da verkomplizierte sich die Situation für die Blau-Weißen prompt. Helewka musste nach vier Sekunden wegen Hakens vom Eis, und der VSV sah sich einer weiteren Unterzahl ausgesetzt. Die Adler verteidigten beherzt, ließen bis auf Fernschüsse nichts zu und überstanden die zwei Minuten mit großem Einsatz. Doch das Spiel sollte in einem einzigen Moment entschieden werden. Ein Turnover an der offensiven blauen Linie mündete in einem Alleingang von Luis Lindner, Cannata parierte zunächst, doch der Rebound landete vor den Kufen von Knott, der eiskalt vollstreckte und Linz den Zusatzpunkt bescherte.
EC iDM Wärmepumpen VSV – Black Wings Linz 4:5 ( 0:2 | 3:1 | 1:1 | 0:1 )
Torschütze(n) VSV: Scherbak, Helewka (PP1), MacPherson (PP1), Helewka
Torschütze(n) BWL: St-Amant, Knott, St-Amant, Ograjensek, Knott