Interviews

Interview mit VSV-Kapitän Niki Petrik

Nach 5 Saisonen bei den Dornbirn Bulldogs ist Niki Petrik heuer im Sommer mit seiner Familie wieder in seine Heimatstadt Villach und zum VSV zurückgekehrt. Wir haben uns mit Niki getroffen und haben nachgefragt wie es ihm geht, wie er die aktuelle Situation beurteilt und was er sich von den VSV-Fans erwartet.

 

 

Niki, 5 Jahre in Dornbirn, jetzt wieder zurück in der Heimat und beim VSV. Die Saison läuft nun schon eine Zeit lang – wie geht es dir und deiner Familie, habt Ihr euch schon eingelebt?

Ja danke, uns geht es mit dieser Entscheidung sehr gut und wir haben uns schon bestens eingelebt. Für mich persönlich war es eine große Ehre, als sich der VSV nach der Saison bei mir gemeldet hat und ich bin froh auch nächste Saison noch hier spielen zu können. Es tut einfach sehr gut wieder daheim zu sein, auch bei der eigenen Familie und wir fühlen uns wirklich extrem wohl. Ich bin auch sehr stolz, die Mannschaft jetzt als Kapitän anzuführen! Es ist schon etwas Besonderes, gerade als gebürtiger Villacher, bei so einem Traditionsverein wie dem VSV eine Führungsrolle inne zu haben. Leider bin ich seit fast 4 Wochen verletzt und kann der Mannschaft nicht helfen. Das ist zwar schwierig für mich, ich bin jedoch zuversichtlich bald wieder spielen zu können.
Wie siehst du die aktuelle sportliche Situation beim VSV, wie geht man als Spieler damit um?

Ich denke im Moment ist die Situation im gesamten Verein für niemanden einfach. In letzter Zeit hat sich sehr viel verändert und es gibt jede Menge Neuerungen. Allen im Verein und auch vielen Fans blutet im Moment das blau-weiße Herz, da es sportlich nicht so gut läuft. Gerade in so einer schwierigen Situation wie wir sie gerade haben, sollten wir alle näher zusammenrücken, dann werden wir am Ende der Saison sicher besser dastehen als jetzt. Die Mannschaft hat Potenzial, davon bin ich überzeugt, die teaminterne Stimmung ist sehr gut, es gibt überhaupt keine Reiberein, deswegen wird es auf jeden Fall wieder Aufwärts gehen.

Wie nimmt die Mannschaft den Trainerwechsel auf, welche Änderungen gab es dadurch?

Wie jeder weiß, es hat etwas passieren müssen! Den Wechsel des Trainerteams hat die ganze Mannschaft sehr positiv aufgenommen – Markus Peintner ist überaus kompetent in dem was er macht und Hans Winkler sowieso, er hat über 20 Jahre Erfahrung im Trainerbereich. Die Beiden haben einen ganz anderen Ansatz, sie bauen zum Beispiel auch die Meinungen der Spieler mit ein, das kenne ich von keinem anderen Team in dem ich gespielt habe. Für unsere Fans ist es auch schwer, sie wollen den VSV natürlich siegen sehen, es dauert aber seine Zeit bis die Arbeit zu fruchten anfängt, doch ich bin mir sicher, dass das der richtige Weg ist. Die vielen Verletzten machen die Situation auch nicht einfacher – hier fehlt uns die nötige Kadertiefe. Wir würden uns von den Fans wünschen, dass sie trotzdem weiter hinter uns stehen, auch wenn es noch nicht ganz rund läuft. Kein Sportler verliert mit Absicht und die Unterstützung der Fans ist gerade jetzt sehr wichtig für die Mannschaft. Es sollte bei Niederlagen dennoch auf keinen Fall persönlich und unter die Gürtellinie gehen – das ist nicht hilfreich. Keiner in der Mannschaft verliert absichtlich und keinem der Spieler ist es egal wenn wir als Verlierer vom Eis gehen.

Wie siehst du als Spieler das geänderte Regelwerk der Liga?

Sehr schwierig – für uns Spieler ist es wirklich nicht einfach! Für viele Dinge die im Eishockey einfach dazugehören gibt es heute Strafen. Wenn du zum Beispiel bei einem Fight die Handschuhe fallen lässt, wirst du beim zweiten Fight gesperrt. Das hat es früher nicht gegeben. Fights gehören zum Eishockey dazu und wenn die Konsequenz eine Strafe nach sich zieht, die wiederum auch der Mannschaft schadet, dann machst du es auch nicht mehr. Keine Ahnung, ob es eine andere Liga gibt, in der solche Regelauslegungen vorkommen. Meiner Meinung nach wird dem Eishockeysport damit etwas genommen und zwar ein wichtiger Teil, der diesen Sport einfach ausmacht. Das Villacher Hockey war immer geprägt von großer Kampfkraft und bedingungslosem Einsatz, das geht heute nicht mehr, die geänderten Regeln lassen das nicht mehr zu. Für jeden härteren Check gibt es 2+2 Strafminuten und das ist uns heuer schon einige Mal so passiert. Die geänderten Regeln sind für unser körperbetontes Spiel nicht hilfreich.

Dein Ausblick in die nahe Zukunft…

Die Chemie in der Mannschaft stimmt und wir werden am Ende der Saison sicher besser abschneiden, als es unser jetziger Tabellenplatz aussagt. Es sind noch 15 Spiele bis zur Zwischenrunde, wenn wir von weiteren Verletzungen verschont bleiben ist noch einiges möglich. Es wird etwas Zeit brauchen, bis das neue System der Trainer greift, es wäre einfach schön, wenn die Fans etwas mehr Geduld mit uns haben. Wir spielen beim VSV mit 14 Villachern, so einen Stamm an Eigenbauspielern in der Kampfmannschaft hat kein anderes EBEL Team. Die großen 4 haben wir heuer bereits alle geschlagen und in einigen anderen Spielen haben wir gezeigt, welches Potential in der Mannschaft steckt. Wenn alle Verletzten zurück sind und wir wieder komplett antreten können, dann noch ein Erfolgserlebnis zu Hause in einem Heimspiel, das wäre jetzt sehr wichtig um wieder Selbstvertrauen aufzubauen.

#blauesbluat #vsvler

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