Spielbericht

Villach schafft es nicht, den Widrigkeiten in Bozen zu trotzen und verliert mit 1:3!

In Bozen lieferten sich der VSV und der HCB Südtirol über 60 Minuten ein Duell auf Augenhöhe. Villach erwischte den besseren Start und ging durch Richter in Führung, doch Bozen glich im zweiten Drittel aus. Im Schlussabschnitt sorgten eine unergründbare Schiedsrichterentscheidung und ein darauffolgendes Powerplay für die Wende: Hults und Bradley trafen zum 3:1-Endstand für die Italiener. Trotz einer späten Druckphase blieb den „Adlern“ der Anschlusstreffer verwehrt. Am Sonntag geht es in Villach um den erneuten Serien-Ausgleich. 

1. Drittel

Von Beginn an entwickelte sich in der Sparkasse-Arena in Bozen ein offener Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften hart in die Zweikämpfe gingen und die Räume eng machten. Die Anfangsphase gehörte den Italienern, die leichte spielerische Vorteile verzeichneten und Joe Cannata im Tor der „Adler“ mit zwei Fernschüssen erstmals testeten. Auf der Gegenseite bot sich den Villachern eine gute Gelegenheit: Pearson zog nach einem Konter von den linken Hashmarks ab, doch Harvey parierte souverän. Bozen ging zunehmend härter zur Sache, und ein später, nicht antizipierter Check von Mantenuto gegen Richter zwang diesen für kurze Zeit aus dem Spiel. Villach fand jedoch fortan besser ins Spiel und erarbeitete sich im Powerplay – Christoffer saß wegen Beinstellens auf der Strafbank – einige gute Chancen. Der Führungstreffer für Blau-Weiß fiel jedoch erst knapp zwei Minuten vor Ende des ersten Drittels: Coatta erkämpfte sich die Scheibe in der rechten Rundung, legte auf Rauchenwald ab, der direkt aus dem Slot abzog – Richter drückte den Puck schließlich über die Linie. Mit dieser 1:0-Führung ging es für die „Adler“ in die erste Pause. Blau-Weiß verstand es gut, die harte Gangart der Italiener mit hoher Laufbereitschaft und großem Einsatz zu kontern und zeitgleich spielerische Akzente zu setzen. Villach musste jedoch im weiteren Verlauf der Partie ohne Center Chase Pearson, der sich im Zuge eines Zweikampfes verletzte, auskommen.

2. Drittel

Beide Mannschaften kamen mit viel Spielwitz und Druck aus der Kabine, versuchten offensive Akzente zu setzen. Villach kam durch Wallenta und Lanzinger zu zwei guten Abschlüssen aus dem Slot, doch Harvey machte die Kreuzecke beide Male dicht. Auf der Gegenseite erspielten sich die Italiener ebenfalls zwei gefährliche Möglichkeiten: Ein abgefälschter Fernschuss von Brunner sowie ein Abschluss von Bradley zwangen Cannata zu Rettungstaten in höchster Not. Das Spiel wurde nun zunehmend intensiver und wogte hin und her. Van Nes wischte in der Offensivzone über die Scheibe, während Mantenuto bei einem Zwei-auf-Eins-Konter das Tor knapp verfehlte. Bozen drückte in dieser Phase stärker und verlagerte das Geschehen zunehmend in die Zone der Blau-Weißen. Halmo hatte eine weitere Großchance aus dem Slot, doch erneut verhinderte Cannata mit einer Glanzparade den Rückstand. In der 24. Spielminute fiel dann der Ausgleich: Bourque nahm ein Zuspiel von der blauen Linie direkt ab und überwand Cannata mit einem flachen Schuss ins lange Eck. Villach reagierte mit mehr Offensivdrang und erspielte sich einige vielversprechende Möglichkeiten zur erneuten Führung, doch Harvey hielt stark. Hancock vergab ein partielles Breakaway und setzte den Puck über das Tor, während Hughes nach einem Bozner Turnover an der Fanghand des Südtiroler Schlussmanns scheiterte. Kurz vor Drittelende kassierte Nikita Scherbak noch eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Cross-Checks. Die „Adler“ nahmen den Großteil des darauffolgenden Penalty Kills mit in den Schlussabschnitt – beim Stand von 1:1 ging es in die zweite Pause.

3. Drittel

Den verbleibenden Teil der Strafe überstanden die „Adler“ ohne größere Vorkommnisse und durften kurz darauf selbst in Überzahl agieren. Inmitten einer Druckphase der Italiener musste Salinitri wegen übertriebener Härte auf die Strafbank. Doch auch Villach konnte daraus kein Kapital schlagen. Große Torchancen blieben auf beiden Seiten aus, da beide Teams defensiv kompakt standen und die Räume eng machten. In der 52. Spielminute ging Bozen schließlich in Führung. Hults versenkte die Scheibe im leeren Tor, nachdem die Referees in der direkten Entstehung des Treffers einen Ellbogencheck gegen Lindner als regulär bewertet hatten. Selbst nach Videostudium entschieden sie auf „good goal“. Die deutliche Blutlache hinter dem Tor, der verletzte Philipp Lindner und die im Video-Review klar ersichtliche Situation reichten offenbar nicht aus, um eine Regelwidrigkeit festzustellen. Stattdessen erhielt Villach eine Zwei-Minuten-Strafe wegen einer inkorrekten “Coaches-Challenge”, und Bozen nutzte das Powerplay eiskalt: Bradley erhöhte auf 1:3. Trotz einer späten Schlussoffensive gelang den Blau-Weißen kein weiterer Treffer, und Villach musste sich letztlich mit 1:3 geschlagen geben. Am Sonntag geht die Serie in der Villacher Stadthalle in die vierte Runde.

HC Bozen – EC iDM Wärmepumpen VSV 3:1 (0:1 | 1:0 | 2:0)

0:1 Richter (18.)
1:1 Bourque (30.)
2:1 Hults (52.)
3:1 Bradley (53. PP)

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